Zusammenfassung 
         
         
            Hintergrund:  In den letzten Jahren wiesen Daten aus Fragebogenerhebungen eine Verschlechterung
            der Arbeitsabläufe und -bedingungen gastroenterologischer Ärzte in Deutschland nach.
            Diese subjektiven Angaben müssen jedoch mit Daten verglichen werden, die sowohl exakt
            als auch objektiv sind. Diese Daten fehlen jedoch in der wissenschaftlichen Literatur.
            Deshalb war das Ziel der gegenwärtigen Studie, sekundengenaue und objektive Daten
            über die ärztliche Tätigkeit in verschiedenen gastroenterologischen Abteilungen zu
            erheben, um anschließend Arbeitsabläufe zu analysieren. Methodik:  Es wurde eine Echtzeitstudie durchgeführt, in der 21 Ärzte der Gastroenterologie
            individuell während der Wochendienste in 3 deutschen städtischen Krankenhäusern begleitet
            worden sind. Insgesamt wurden 585 Beobachtungsstunden unter der Verwendung eines mobilen
            Computers registriert. Ergebnisse:  Die Beobachtungsergebnisse zeigten, dass ein Arbeitstag eines in einer gastroenterologischen
            Klinikabteilung tätigen Arztes durchschnittlich 9 h und 16 min umfasst (SD  =  1:11:18
            h). Die folgenden Arbeitsaufgaben wurden innerhalb dieser Zeit übernommen: 30,21 %
            für Besprechungen (SD  =  8,54 %), 13,42 % für Dokumentationsaufgaben (SD  =  7,74
            %), 15,53 % für die indirekte Patientenbehandlung (SD  =  6,32 %), 7,98 % für die
            Aufnahme im Krankenhaus und Visite (SD  =  5,49 %). Pro Arbeitstag kommunizierte ein
            Arzt durchschnittlich 4,05 % seiner Arbeitszeit mit Patienten (SD  =  2,71 %). Schlussfolgerung:  Die vorliegende Untersuchung ist die 1. Echtzeitanalyse, die sich mit der Frage beschäftigte,
            wie Ärzte in der Gastroenterologie ihre Arbeitszeit verbringen. Daten aus vorhergehenden
            Fragebogenanalysen konnten bez. problematischer Arbeitsvorgaben teilweise bestätigt
            werden. Unter Betrachtung der erhobenen Zeitergebnisse kann eine Umstrukturierung
            der Arbeitsabläufe verbunden mit dem Einsatz technologischer Hilfsmittel hilfreich
            sein, um die Belastung der Gastroenterologen zu reduzieren und dabei die Qualität
            der Krankenversorgung zu verbessern.
         
         
         
         Abstract 
         
         
            Background:  In recent years, data from questionnaires have demonstrated increasing criticism
            from junior physicians regarding their work conditions. Ideally, such subjective statements
            should be compared to accurate objective data regarding workload. However, such data
            is not available in the research literature. Therefore the aim of the current study
            is to deliver exact data about physicians’ work in different gastroenterology departments
            to analyze and to optimize work routines. Method:  An observational real-time study was conducted by shadowing 21 gastroenterologists
            individually during weekday shifts at three hospitals in urban German settings. A
            total of 585 hours of observations were recorded by using an ultra mobile computer.
            Results:  The observation results have shown that a gastroenterologist’s working day lasted
            on an average 9 hours 16 min (SD  =  1:11:18 h). The following amount of time was
            given to varying tasks within this time period: 30.21 % for meetings (SD  =  8.54
            %), 13.42 % for documentation duties (SD  =  7.74 %), 15.53 % for indirect patient
            care (SD  =  6.32 %), 7.98 % for hospital admissions and ward rounds (SD  =  5.49
            %). Doctor patient communication was restricted to 4.05 % of the working day (SD 
            =  2.71 %). Conclusion:  This is the first real time analysis on how hospital gastroenterologists spend their
            working hours. Some of the problems with work routine reported by the doctors themselves
            were partly confirmed. With regard to the study results a rearrangement of job tasks
            coupled with technological solutions may prove helpful in reducing the burden on gastroenterologists
            and thereby improving the quality of medical care.
         
         
         
            
Schlüsselwörter 
         
         
            Gastroenterologie - Arbeitsorganisation Ärzte
          
         
            
Key words 
         
         
            Gastroenterology - Physicians’ Working Hours
          
       
    
   
      
         References 
         
         
             
         
         stefanie.mache@charite.de