Zusammenfassung
Ziel: Die zunehmende Anwendung hochauflösender bildgebender Techniken führt zu einer steigenden
Zahl zufällig entdeckter Nebennierentumoren. Die Differenzierung zwischen malignen
und gutartigen Nebennierenläsionen sowie deren weitere Charakterisierung ist jedoch
schwierig. In dieser Studie untersuchten wir die diagnostische Wertigkeit des kontrastmittelverstärkten
Ultraschalls zur Charakterisierung von Nebennierentumoren. Material und Methoden: 58 Patienten mit Nebennierentumoren, die mittels Ultraschall oder Computer- oder
Magnetresonanztomografie aufgefallen waren, nahmen an der Studie teil. Sieben Patienten
hatten bilaterale Nebennierentumoren. Bei allen Patienten führten wir eine hochauflösende
kontrastverstärkte Ultraschalluntersuchung (2,4 ml SonoVue®) durch und dokumentierten
die Kontrastmittelanreicherung. Ergebnisse: Die 18 malignen Nebennierentumoren waren zum Zeitpunkt der Diagnose signifikant größer
als die 40 gutartigen Tumoren (p < 0,03). Die Mehrzahl der benignen Nebennierentumoren
(37 / 40) wies eine unspezifische (24 / 40) oder eine von peripher nach zentral gerichtete
Kontrastanreicherung (13 / 40) auf. Ähnliche Kontrastanreicherungsmuster fanden sich
bei malignen Nebennierentumoren. Die meisten malignen Nebennierentumoren zeigten ebenfalls
eine unspezifische (6 / 18) oder peripher-zentrale Kontrastfüllung (9 / 18). Die von
peripher nach zentral gerichtete Kontrastmittelfüllung erzielte eine Sensitivität
von 50 % (26 – 74 %) und eine Spezifität von 68 % (51 – 81 %) im richtigen Erkennen
einer malignen Nebennierenläsion. Schlussfolgerung: Kontrastmittelverstärkter Ultraschall verbessert die Darstellung der Gefäßversorgung
auch in kleinen Nebennierentumoren, hilft jedoch in der Differenzierung maligner und
benigner Nebennierenläsionen nicht weiter.
Abstract
Purpose: The number of incidentally discovered adrenal masses is growing due to the increased
use of modern high-resolution imaging techniques. However, the characterization and
differentiation of benign and malignant adrenal lesions is challenging. This study
aimed to evaluate contrast-enhanced ultrasound for the characterization of adrenal
masses. Materials and Methods: We studied 58 patients with adrenal masses detected with computed tomography, magnetic
resonance imaging, or ultrasound. 7 patients had bilateral adrenal lesions. Contrast-enhanced
ultrasound was performed using high-resolution ultrasound (3.5 – 7 MHz) and intravenous
injection of 2.4 ml SonoVue®. The contrast enhancement pattern of all adrenal lesions
was documented. Results: The 18 malignant adrenal tumors were significantly larger at the time of diagnosis
compared to the 40 benign lesions (p < 0.03). The majority of benign adrenal lesions
(37 / 40) had a nonspecific type of contrast enhancement (24 / 40) or a peripheral
to central contrast filling (13 / 40) described as the iris phenomenon. Similar findings
were observed in malignant adrenal tumors: most malignant lesions also showed nonspecific
(6 / 18) or peripheral to central contrast filling (9 / 18). Peripheral to central
contrast filling had 50 % sensitivity (26 – 74 %) and 68 % specificity (51 – 81 %)
for indicating malignancy. Conclusion: Contrast-enhanced ultrasound facilitates the visualization of vascularization even
in small adrenal masses, but it does not help to distinguish malignant and benign
lesions.
Key words
adrenal gland - tumor - hormones - endocrine disorders - contrast agents
References
Christoph.Dietrich@ckbm.de
