Zusammenfassung
Im Rahmen der physikalisch-technischen Qualitätssicherung des Mammografie-Screenings
in Deutschland muss nach Beschluss des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit an allen eingesetzten digitalen Mammografie-Systemen die Prüfung
des Kontrastauflösungsvermögens sowie die Bestimmung der mittleren Parenchymdosis
(AGD) auf Grundlage der European guidelines for quality assurance in breast cancer
screening and diagnosis 4th Edition (EPQC) durchgeführt werden. Dies gilt seit dem 1.1.2009 ebenfalls für alle
kurativen eingesetzten Mammografie-Systeme mit digitalem Bildempfänger. Um eine weitgehende
Homogenisierung dieser Messung in allen deutschen Bundesländern zu erreichen, wurde
von den Referenzzentren für Mammografie ein gemeinsamer Leitfaden erstellt. In dieser
Prüfanleitung werden sowohl die Bestimmung der AGD für verschiedene Grundtypen von
Mammografie-Systemen beschrieben als auch die Anfertigung und Auswertung der Prüfkörperaufnahmen
für die Bestimmung des Kontrastauflösungsvermögens. Dieser Leitfaden wurde vom Arbeitskreis
Röntgenverordnung (AK RöV) sowie durch verschiedene Mitarbeiter des NAR (Normenausschuss
Radiologie) verifiziert.
Abstract
Within the physical-technical quality assurance of the German breast cancer screening
program all digital mammography systems have to perform the contrast resolution test
and the determination of the average glandular dose based on the European guidelines
for quality assurance in breast cancer screening and diagnosis (4th Edition). Since 1.1.2009 this applies to digital systems outside the screening program
too. To accomplish uniform measurements in all federal states of Germany, the physical
board of the reference centers developed together a special guideline for these test
position. This Guideline describes the determination of the average glandular dose
for different types of mammography systems, the CDMAM image acquisition and the CDMAM
image evaluation as well. This guideline was verified by the German task group ”Röntgenverordnung”.
Key words
guideline - contrast resolution - average glandular dose - CDMAM phantom - digital
mammography
Literatur
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1 Wegen der Besonderheiten bei Scan-Systemen (Kolliminatoren) sind für die Positionierung
der Messkammer des Dosimeters die entsprechenden Herstellerangaben zu beachten.
2 Die angegebene Abweichung dient zur Orientierung und kann an einzelnen Systemen differieren.
3 Damit bei diesen beiden System-Typen dieselben Aufnahmeparameter wie im Patientenbetrieb
gewählt werden, muss die entsprechende PMMA-Dicke mittels Abstandshalter (Spacer)
auf die äquivalente Brustdicke korrigiert werden (Tab. 1). Diese Spacer dienen nur
der Korrektur der Kompressionsdicke und dürfen keinesfalls die Messung der Einfalldosis
nach 2.1.1 oder 2.1.2 beeinflussen.
4 Die angegebenen Abweichungen dienen zur Orientierung und können an einzelnen Systemen
differieren.
5 Falls das Ergebnis der Überprüfung des Kontrastauflösungsvermögens negativ ausfällt,
ist es zulässig, die Prüfung mit „nicht prozessierten” Aufnahmen zu wiederholen um
mögliche Artefakte, die durch das Mamma-Prozessing verursacht werden, ausschließen
zu können.
Alexander Sommer
Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster
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