Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 5(4): 234-236
DOI: 10.1055/s-0028-1121921
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Kongressbericht zur 44. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology - Onkologische Therapie im Wandel - gerät die Chemotherapie an ihre Grenzen?

E. Ruckhäberle, A. Rody, M. Kaufmann
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Publication Date:
30 December 2008 (online)

Die 44. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO), einer der wichtigsten fachübergreifenden onkologischen Kongresse, fand in diesem Jahr vom 30.5.-3.6.2008 in Chicago statt und zeigte neue Trends in der klinischen und molekularen Forschung auf. Ein nicht zu übersehender Trend, nicht nur in der gynäkologischen Onkologie, betrifft die zunehmende Bedeutung der neuen zielgerichteten Therapien wie Antikörper, Small Molecules und Immuntherapien, die überwiegend in Kombination mit Chemotherapie eingesetzt werden, zum Teil aber auch als Monotherapie z. B. in der palliativen Therapie Verwendung finden und die therapeutische Palette bereichern. Dabei wurde erneut deutlich, dass sowohl für die Mamma als auch für das Ovarialkarzinom ein größerer Therapieerfolg nicht durch die Hinzunahme neuer Chemosubstanzen zu erreichen ist, sondern nur durch Kombination von Chemotherapie mit zielgerichtet wirkenden Medikamenten.

Dabei stößt in der Adjuvans die Kombinationstherapie an ihre Grenzen und eine weitere Wirksamkeitssteigerung auf dem Sektor der Chemotherapie scheint nur durch Änderungen der Dosisdichte und ggf. auch der Dosisintensität erreichbar zu sein. Im Bereich der neoadjuvanten und palliativen Therapie des Mammakarzinoms geht der Trend eindeutig hin zur Kombination von Chemotherapie und Biologikals oder zur Kombination von zielgerichteten Therapien miteinander ohne Chemotherapie.

Zugleich setzte sich der Trend zur Vorhersage des Ansprechens auf verschiedene Therapien und zur Prognosebestimmung mittels genomischer oder proteomischer Verfahren wie in den letzten Jahren weiter fort, wobei festzuhalten bleibt, dass ein stringentes Instrument oder ein valider Marker bisher nur in sehr kleinem Umfang zur Verfügung steht. Hier wird der breitere Einsatz der genannten Verfahren im Rahmen von prospektiven Studien, vor allem in der Neoadjuvans, abzuwarten sein. Im Folgenden sollen ausgewählte Beiträge und Kongresshöhepunkte zum Thema Mammakarzinom kurz dargestellt und kommentiert werden.

Literatur

  • 01 Untch M, Fasching PA, Bauerfeind I et al. PREPARE trial. A randomized phase III trial comparing preoperative, dose-dense, doseintensified chemotherapy with epirubicin, paclitaxel and CMF with a standard dosed epirubicin/cyclophosphamide followed by paclitaxel ± darbepoetin alfa in primary breast cancer: A preplanned interim analysis of efficacy at surgery. J Clin Oncol 2008; 26: (May 20 suppl; abstr 517). 
  • 02 Baselga J, van Dam PA, Greil R et al. Improved clinical and cell cycle response with an mTOR inhibitor, daily oral RAD001 (everolimus) plus letrozole versus placebo plus letrozole in a randomized phase II neoadjuvant trial in ER+ breast cancer. J Clin Oncol 2008; 26: (May 20 suppl; abstr 530). 
  • 03 Martin M, Iluch A, Segui M et al. Multicenter, randomized phase III study of adjuvant chemotherapy for high-risk, node-negative breast cancer comparing tac with fac: 5-year efficacy analysis of the GEICAM 9805 trial. J Clin Oncol 2008; 26: (May 20 suppl; abstr 542). 
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