Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2009; 7(3): 22-24
DOI: 10.1055/s-0029-1185986
Kasuistik

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Ernährungsmedizinische Intervention mit gezielter Mikronährstoff- und Bewegungstherapie beim Pankreaskarzinom

Peter Holzhauer
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Publikationsdatum:
14. September 2009 (online)

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Moderate Bewegung wie Nordic Walking ist Teil der kombinierten Interventionen in der Anwendungsbeobachtung. © K. Mellenthin/TVG.

Die Inzidenz von Karzinomen der Bauchspeicheldrüse ist auch in den letzten Jahren immer noch zunehmend. Als Risikofaktoren werden Adipositas und, vor allem bei Frauen, regelmäßiger Alkohol- und Nikotingenuss angesehen [6]. Die Prognose lokal fortgeschrittener, damit inoperabler oder schon metastasierter Stadien ist in der Regel infaust und die sich daraus ergebende Therapiestrategie ist palliativ. Ein kurativer Ansatz besteht nur nach früher Diagnose in einer operablen Situation ohne Fernmetastasierung. Als Standard bei Pankreaskopfkarzinomen gilt bis heute die Operation nach Kausch-Whipple. Nach erfolgter Operation hat sich eine adjuvante Chemotherapie mit Gemcitabin über einen Zeitraum von 6 Monaten als Standard etabliert. Sowohl in frühen, noch kurativ therapierbaren Stadien als auch besonders in den fortgeschrittenen Stadien findet sich bei den betroffenen Patienten in vielen Fällen eine ausgeprägte Mangelernährung, die häufig mit Fatigue einhergeht. Besonders die Mangelernährung wird als prognostisch ungünstig eingestuft [7]. An dieser Stelle setzt das hier am Fallbeispiel einer Patientin dargestellte Konzept einer supportiven Therapie an, das gezielt intensive ernährungsmedizinische Intervention mit geeigneter Bewegungstherapie und einer gezielten Mikronährstofftherapie in pharmakologischen Dosierungen kombiniert.

Anwendungsbeobachtung

Im Rahmen der Anwendungsbeobachtung NUTRIMOTION werden die Auswirkungen von verschiedenen kombinierten supportiven Interventionen bei 20 Patienten mit Pankreaskarzinom, während laufender Chemotherapie mit Gemcitabin, dokumentiert. Als wesentliche Einschlusskriterien wurden das Vorliegen einer Mangelernährung und eine krankheitsbezogene Fatigue-Symptomatik festgelegt. Die Interventionen bestehen aus teilparenteraler Ernährungstherapie, hoch dosierter Gabe von Omega-3-Fettsäuren und hoch dosierter intravenöser Gabe von L-Carnitin. Bei allen Patienten wird eine an den Selenspiegel im Vollblut adaptierte Substitution mit Selen als Natriumselenit durchgeführt. Als Basistherapie werden bilanzierte Mikronährstoffe durch ein handelsübliches Präparat eingesetzt. Diagnostische Bestimmung der Lebensqualität, Fatigue-Symptomatik, Laborparameter sowie Ernährungs- und Trainingszustand werden zu Beginn und nach 12 Wochen durchgeführt ([Abb. 1]).

Abb. 1 Darstellung der Anwendungsbeobachtung.

Literatur

Dr. med. Peter Holzhauer Ärztlicher Direktor der Veramed-Klinik am Wendelstein

Mühlenstraße 60

83098 Brannenburg

URL: http://www.veramed.de

eMail: dr.med.holzhauer@veramed.de