Der Klinikarzt 2009; 38(1): 9
DOI: 10.1055/s-0029-1202493
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Hohe Behandlungsqualität sichern – „Chest Pain Unit” – ein Gütesiegel

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Publication Date:
30 January 2009 (online)

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„Es ist belegt, dass die Einrichtung von ,Chest Pain Units' die Anzahl der Todesfälle nach Herzinfarkt deutlich gesenkt hat”, erklärte Prof. Evangelos Giannitsis, Heidelberg. Doch es lassen sich durchaus Unterschiede in der Behandlungsqualität der bestehenden Einheiten finden. Eine Gruppe führender Kardiologen hat daher im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) einen Mindeststandard für „Chest Pain Units” erarbeitet, der nationale und regionale Besonderheiten mit berücksichtigt [1], und damit die Grundlage für die Zertifizierung durch die Gesellschaft geschaffen. „Unsere Richtlinien und die Zertifizierung sichern eine hohe Behandlungsqualität”, so Giannitsis, der an der Registrierung der Einheiten beteiligt ist.

Sie interessieren sich für die Zertifizierung? Unter www.cpu.dgk.org können Sie sich online über die Zertifizierung zur „Chest Pain Unit” informieren und anmelden.

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Nachgewiesener fachlicher Standard

In Zukunft dürfen sich nur zertifizierte Einheiten offiziell „Chest Pain Unit” nennen – bislang war dieser Begriff nicht geschützt, insbesondere musste kein fachlicher Standard nachgewiesen werden. Das soll jetzt anders werden: Inzwischen hat die DGK 5 „Chest Pain Units” zertifiziert und zwar am Universitätsklinikum Essen, am Universitätsklinikum Heidelberg – dort wurde übrigens 2004 die erste Notaufnahme dieser Art in Deutschland eingerichtet –, am Klinikum der Universität Mainz, am Universitätsklinikum Mannheim und am Lukaskrankenhaus Neuss. Die genannten Einheiten erfüllen somit die strengen Kriterien der Fachgesellschaft: Sie halten zum Beispiel ein Herzkatheterlabor vor, das 24 Stunden täglich an jedem Tag des Jahres einsatzbereit ist und zu dessen Betrieb 4 interventionell erfahrene Kardiologen zur Verfügung stehen.

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Flächendeckende Versorgung

Zurzeit gibt es in Deutschland etwa 30 Brustschmerzzentren, welche die Voraussetzungen für eine Zertifizierung sofort erfüllen können. Darunter sind einige Universitätskliniken, aber auch städtische Krankenhäuser und große kardiologische Praxen. „Wünschenswert sind etwa 300 solcher Einrichtungen, die über das ganze Land verteilt sind”, sagte Prof. Gerd Heusch, Essen, Vorsitzender der DKG, um eine flächendeckende Versorgung kritisch kranker Herzpatienten auf hohem Niveau zu gewährleisten.sts

Quellen: Pressemitteilungen „Schnelle und umfassende Hilfe bei Verdacht auf Herzinfarkt”, herausgegeben vom Universitätsklinikum Heidelberg, und „DGK zertifiziert die ersten Chest Pain Units”, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz– und Kreislaufforschung e. V. (DGK)

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Literatur

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Literatur