Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2009; 4(6): 419-432
DOI: 10.1055/s-0029-1215284
Grundlagen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gipsverbände

R.  Ziegler1 , W.  Knopp1 , T.  Pohlemann1
  • 1Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätskliniken des Saarlandes
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Publication Date:
11 December 2009 (online)

Die operative Bruchbehandlung hat die klassisch-konservative Bruchbehandlung in der modernen Unfallchirurgie weitestgehend verdrängt. Indikationen sind heute noch:
Repositionsgipse als Notfallbehandlung bei nichtmöglicher Operation,
Ruhigstellung mit oder ohne Extension bis zur Operation,
klassisch konservative Maßnahme zur Ruhigstellung und Lagerung nach definierten Verletzungen von Weichteilen und Gelenken,
als perioperative Lagerungsmaßnahme.

Grundlagen der Frakturbehandlung sind Reposition, Retention und Rehabilitation. Vor Anlage eines Gipsverbands wird ein TG-Schlauch an der Extremität angelegt, anschließend wird mit Krepppapier oder mit PU-Schaumfolie zirkulär umwickelt und mit synthetischer Watte dünn und faltenfrei ausgepolstert. Die Gipslonguette oder Gipsbinde wird 1 Sekunde pro Meter Länge getaucht, dann wird der Gips lagenweise anmodelliert. Ein primär angelegter Gips nach frischen Verletzungen erfolgt als Gipsschiene oder als gespaltener Gips. Der Patient wird über Risiken und Symptome von möglichen Komplikationen aufgeklärt. Bei neu auftretenden Beschwerden des Patienten im Gipsverband muss der Gips zu jeder Tages- und Nachtzeit entfernt und neu angelegt werden. Im Folgenden werden die Techniken der gängigsten Gipsverbände in der Unfallchirurgie im Einzelnen erläutert.

Literatur

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  • 2 Charnley J. Die konservative Therapie der Extremitätenfrakturen. Berlin; Springer 1968
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  • 4 Heberer G, Köle W, Tscherne H. Chirurgie und angrenzende Gebiete. Berlin; Springer 1993
  • 5 Jahna H, Wittlich H. Konservative Methoden in der Frakturbehandlung. München; Urban und Schwarzenberg 1985
  • 6 Knopp W, Pohlemann T. Immobilisierende Verbände. In: Scharf HP, Rüter A, Hrsg Orthopädie und Unfallchirurgie. Facharztwissen nach der neuen Weiterbildungsordnung. München; Urban & Fischer 2009
  • 7 Rüter A, Trentz O, Wagner M. Unfallchirurgie. 2. Aufl. München; Urban & Fischer 2004
  • 8 Sarmiento A, Latta L L. Nichtoperative funktionelle Frakturenbehandlung. Berlin; Springer 1984
  • 9 Volkmann R von. Die ischaemischen Muskellähmungen und -kontrakturen.  Centralblatt für Chirurgie. 1881;  8 801-803
  • 10 Volz T. Gips- und Stützverbände leicht gemacht. Jena; Gustav Fischer 1996
  • 11 Watson-Jones R. Fractures and joint injuries. 4th ed. Baltimore; Williams and Wilkins Company 1955
  • 12 http://www.antoniusmathijsen.com; Stand: 01. 09. 2007

Reinhilde Ziegler

Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Universitätskliniken des Saarlandes

66421 Homburg/Saar

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