PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(2): 192-195
DOI: 10.1055/s-0029-1223301
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Katharina  M.  Gladisch
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

S. Freud: Die Traumdeutung. Nachwort von Hermann Beland. 13. unveränderte Auflage.
Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, 2007.
ISBN: 978-3-596-10436-9; 657 Seiten.

Die Traumdeutung von Sigmund Freund, erschienen 1900, muss in der Tat, gemäß dem Vorwort zur 8. Auflage, „als historisches Dokument” gewertet werden. Dennoch hat dieses Pionierwerk der Traumarbeit bis heute, in der nunmehr vorliegenden 13. unveränderten Auflage, nichts an seiner Aktualität verloren. Freud hat die Traumdeutung als sein wichtigstes Werk angesehen und weder seine Strukturtheorie noch seine Angsttheorie zur Modifizierung seiner Traumtheorie verwandt. „Die Traumdeutung” wurde in mehrere Sprachen übersetzt, zunächst 1913 ins Englische, dann 1918 ins Ungarische, 1926 ins Französische und 1927 in die schwedische und spanische Sprache.

Freud selbst postuliert: „Die Traumdeutung ist in Wirklichkeit die via regia zur Kenntnis des Unbewussten, die sicherste Grundlage der Psychoanalyse.” Gemäß S. Freud ist der Traum der Hüter des Schlafes, aber auch der Versuch einer Wunscherfüllung. Erkenntnisse und erste Erfahrungen mit der Traumdeutung gewann Freud in Selbstanalysen. Er stellt die eigenen Träume und deren Analyse in diesem Buch dar und erlaubt so einen Einblick in seine Arbeit, und daraus resultierend ein besseres Verständnis derselben. Dadurch bekommt dieses Werk in gewisser Weise autobiografische Züge.

Beginnend mit der Darstellung wissenschaftlicher Literatur der Traumprobleme folgen logisch darauf aufbauend Methoden der Traumdeutung sowie die Erläuterung zum Traummaterial und Traumquellen. Die Kapitel zur Traumarbeit sowie zur Psychologie der Traumvorgänge bieten einen Einblick in die psychoanalytische Arbeit und Methode. In einem Nachwort charakterisiert H. Beland die Arbeit und Denkanstöße Freuds. Auch würdigt er die „nachfreudsche Wissenschaft”, insbesondere die Ergebnisse zur physiologisch-experimentellen Schlaf-Traum-Forschung.

Bei aller Komplexität ist das vorliegende Werk gut und interessant zu lesen und schon allein aus historischem Gesichtspunkt von großer Bedeutung. Es bedarf einer gewissen Vorkenntnis zum besseren Verständnis, auch sind rudimentäre Kenntnisse des psychoanalytischen Denkens von Vorteil. Dennoch sollte jeder, der sich mit dem Traumerleben professionell beschäftigt, sich mit diesem Werk auseinandersetzen.

M. Jung: Träume. Botschaften des Unbewussten. Mit Illustrationen von Andrea Montermann.
Lahnstein: emu Verlags- und Vertriebs- GmbH, 2008.
ISBN: 978-3-89189-172-8; 126 Seiten.

Dieser Band entstand in Zusammenarbeit des Psychotherapeuten M. Jung und der Künstlerin A. Montermann. Jedes Kapitel wird durch einen literarischen Vers oder Text eingeleitet und ist mit einer, zum Inhalt des Kapitels passenden, Illustration begleitet.

Das gut strukturierte Buch beginnt mit einer interessanten Reise durch die Geschichte der Beschäftigung mit dem Traumerleben. Aristoteles, Homer, Nietzsche, Schelling, Carus, Maury, aber natürlich auch Freud und Jung – deren Ansätze der Traumdeutung im zweiten Kapitel differenziert werden – finden ihre Berücksichtigung. Dieses erste Kapitel ist ein Streifzug durch die Literatur, Philosophie, Theologie, aber auch Wissenschaft.

Mit der Überschrift „Die Grammatik der Seele” wird die Gegenüberstellung der Traumarbeit von S. Freud und C. G. Jung eingeleitet. Die wichtigsten Kernpunkte der jeweiligen Arbeiten stehen gleichberechtigt nebeneinander und sind gut verständlich dargestellt. Die nun folgenden Kapitel beschäftigen sich mit den klassischen Trauminhalten. Exemplarisch werden Entwicklungsträume, erotische Träume, Todesträume, aber auch Träume zu inneren Geboten dargestellt und erläutert. Neben tiefenpsychologischen Ansätzen werden hierbei auch die gestalttherapeutische Orientierung sowie die philosophische Schulung des Autors deutlich. Die systemische Ausbildung von M. Jung findet ihre Berücksichtigung in dem Kapitel mit dem Inhalt „Wenn Paare träumen”.

Alben waren nach Auffassung der Germanen böse Chimären, worauf sich der Begriff des Albtraums zurückführen lässt. Der Umgang mit Albträumen, denen Klarträume in der therapeutischen Arbeit gegenübergestellt werden, wird beispielhaft im vorletzten Kapitel aufgezeigt. Das Buch schließt mit Nietzsches Morgentraum. So findet das Buch einen gelungenen und durchaus runden Abschluss.

Es macht Freude dieses Buch zu lesen. Es ist klar und verständlich geschrieben und durch seine Perspektivenvielfalt interessant sowie unterhaltsam. Dem Autor ist es gelungen sowohl unterschiedliche therapeutische Richtungen als auch Aspekte der Philosophie, Theologie und Literatur harmonisch miteinander zu verbinden.

U. Seela, R. Hillebrand: Schlaf und Traum – Ein Überblick. Studienarbeit.
München: GRIN Verlag, 2004.
ISBN: 978-3-638-78896-0; 41 Seiten.

Diese Studienarbeit aus der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, bietet einen Ein- und Überblick aus historischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive zum Thema Schlaf und Traum. Eine Einleitung gibt zunächst eine Einführung in die Abhandlung der Studienarbeit. Anschließend folgt eine Darstellung des mittelalterlichen Verständnisses von Schlaf und Traum. Schlaf und Traum werden im Folgenden in eigenen kurzen Kapiteln hinsichtlich der Wortbedeutung und historisch-wissenschaftlichen Entwicklung beschrieben. Vervollständigend wird daran anknüpfend die Entwicklung des religionstheoretischen Verständnisses von Schlaf und Traum über die Zeit angerissen. Diese gut lesbare Überblicksdarstellung schließt mit literaturwissenschaftlichen Interpretationen alltäglicher Redewendungen, in denen der Traum im Mittelpunkt steht, wie beispielsweise „aus der Traum” oder „nicht im Traum einfallen”.

Diese Arbeit bietet eine verständliche Einführung in die Traumarbeit im geschichtlichen und literaturwissenschaftlichen Kontext. Sie ist flüssig und gut lesbar. Für eine weitergehende Beschäftigung mit dem Thema Schlaf und Traum sollten jedoch weitere wissenschaftlich fundierte Literaturquellen hinzugezogen werden.

M. H. Wiegand, F. von Spreti, H. Förstel (Hrsg.): Schlaf und Traum. Neurobiologie, Psychologie, Therapie.
Stuttgart: Schattauer GmbH, 2006.
ISBN-10: 3-7945-2386-5; 270 Seiten.

Das vorliegende Buch liefert einen „facettenreichen Blick auf das Schlaf- und Traumgeschehen”. Anschaulich und spannend stellt es sowohl neurobiologische Ansätze, als auch empirisch-psychologische und analytische Erkenntnisse dar. Neben dem Traum im Wandel der Geschichte und der Kultur wird auch auf das Träumen im Alter sowie auf Affekte im Traum- und Wacherleben eingegangen. Auch das Albtraumerleben sowie Parasomnien, die aus einer Angst resultieren, werden von den jeweiligen Autoren wissenschaftlich fundiert dargestellt. Klinisch-therapeutische Aspekte werden aktuellen Forschungsansätzen gegenübergestellt. Bei aller Verständlichkeit der Texte, wird jedoch auf die Komplexität der Datenlage sowie auf die rasante Entwicklung gerade im Bereich der Schlaf- und Traumforschung hingewiesen, insbesondere im Bereich der neurobiologischen Forschung. In dem Kapitel zu Bilderwelten im Traum und in psychotischem Erleben sowie im Abschnitt zu Traum und Wahn in der Musik, wird zudem ein Bogen zwischen Traum, Psychoseerleben und künstlerischer Kreativität gespannt.

Die jeweiligen Autoren prägen das Buch durch ihre ganz persönliche Handschrift, wobei sich die einzelnen Kapitel gut in dem Gesamtband zusammenfügen. Das Buch ist im Sinne eines Fachbuches wissenschaftlich fundiert gestaltet. Bildliche Darstellungen fügen sich ergänzend in den Fließtext ein. In den jeweiligen Kopfzeilen befindet sich zur besseren Orientierung, neben der Seitenzahl zum einen die Kapitelüberschrift als auch die Überschrift der entsprechenden Absätze. Jedes Kapitel schließt mit einem eigenen Literaturverzeichnis. Dieses Buch eignet sich für Psychiater, Psychotherapeuten, aber auch für Kunsttherapeuten.

Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Wellcome Collection London: Schlaf und Traum.
Köln: Böhlau Verlag GmbH & Cie., 2007.
ISBN: 978-3-412-18706-4; 171 Seiten.

Der Band „Schlaf und Traum” wurde als Begleitbuch zu der gleichnamigen Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden herausgegeben. Entsprechend finden sich sowohl Darstellungen einiger Exponate aus dem Bereich der Kunst, des Films und der Wissenschaft. Im Anhang ist ein vollständiges Objektverzeichnis zu finden, da nicht alle Exponate gleichzeitig in der Ausstellung präsentiert werden können. Dieser Band ist jedoch kein reiner ausstellungsbegleitender Bildband. Autoren unterschiedlichster Fachrichtungen bieten eine Darstellung des jeweiligen Bereiches zum Thema „Schlaf und Traum”. Schlafmediziner, Neurophysiologen, Psychologen, aber auch Historiker, Architekturtheoretiker, Sprachwissenschaftler, Filmemacher und Philosophen tragen mit einem Artikel zu dem Gesamtband bei. Nach einem Vorwort, wird zunächst ein Einblick zum Schlaf und Traum in der modernen Gesellschaft aus Sicht der Schlafmedizin geboten. Daran anschließend wird zur Phänomenologie des schlafenden Bewusstseins sowie zur Verbesserung der Gedächtnisleistung im Schlaf Stellung genommen. Auch die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse im Traum, philosophische Traumkritik und die Traumdeutung der Psychoanalyse heute finden ihre Berücksichtigung. Abschließend wird aus historischer Perspektive Schlaf und Traum beschrieben bevor die „Reise mit ungewissem Ausgang” eine architekturtheoretische Darstellung bietet.

Der Band „Schlaf und Traum” herausgegeben vom Deutschen Hygiene-Museum Dresden ist eine interessante und fachlich fundierte Zusammenstellung verschiedenere Artikel unterschiedlichster Fachgebiete. Es ist spannend zu lesen und bietet einen guten, aber auch einen etwas anderen Einblick in dieses Thema. Eine gelungene Mischung aus Kunst und Wissenschaft.

K. Vollmar: Handbuch der Traum-Symbole. Traum-Symbole von A–Z.
Krummwisch: Königsfurt-Urania Verlag GmbH, 2008.
ISBN: 978-3-89875-201-5; 347 Seiten.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Klausbernd Vollmar mit dem Schlaf sowie mit der Symbolik des Traumes und der Wirkung von Farben. In dem vorliegenden Handbuch der Traum-Symbole bietet er ein überschaubares Nachschlagewerk mit rund 2000 Eintragungen an, in dem verständliche Deutungsmöglichkeiten klassischer wie aktueller Traumbilder, beispielsweise „Computer”, „E-mail”, „Umweltverschmutzung” und „ICE”, dargestellt werden. In den angebotenen Deutungshinweisen der Traum-Symbole, wird die analytische Orientierung des Autors deutlich, die jedoch gut verständlich präsentiert wird. In einem Vorwort gibt Vollmar sowohl eine kurze Anleitung zur Nutzung des Handbuches als auch nützliche Hinweise zum Umgang mit Träumen und deren Deutung. Zur Unterstreichung der subjektiven Bedeutungszuschreibung der jeweiligen Traumsymbole werden immer wieder weiterführende Fragen anstelle bindender Erklärungen angeboten.

Das Buch ist im Stil eines klassischen Lexikons möglicher Traumsymbole gestaltet und auch als eben solches zu nutzen.

P. Ball: 10 000 Träume. Symbole und ihre Bedeutung von A-Z.
München: Goldmann Verlag, 2008.
ISBN: 978-3-442-39148-6; 623 Seiten.

P. Ball unterteilt ihr Traumlexikon in vier logisch aufeinander aufbauende Abschnitte.

Im ersten Teil bietet sie eine Einführung in die Traumarbeit. In kurzen Abhandlungen geht sie sowohl auf die Geschichte der Traumforschung als auch auf die wissenschaftliche Erforschung des Traums und der Traumsprache ein.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der kreativen Nutzung von Träumen. Ball stellt Entspannungstechniken sowie die sinnvolle Anwendung von Traumtagebüchern vor. Am Ende des zweiten Teiles bietet die Autorin elf Traumbeispiele und ihre Deutungsmöglichkeit an. Exemplarisch werden jeweils ein Traum beschrieben und dessen wichtigste Traumelemente extrahiert, bevor eine Deutung aus unterschiedlichen Blickwinkeln erfolgt.

Erst im dritten Teil befindet sich das eigentliche Traumlexikon. Neben klassischen Traumsymbolen geht P. Ball auch auf aktuelle, moderne Traumbilder unserer Zeit ein. Jedes Symbol wird unter allgemeinen, psychologischen und spirituellen Aspekten erläutert und bietet somit ein recht facettenreiches Angebot an Deutungsmöglichkeiten an.

Der vierte und letzte Teil bietet eine kurze Anleitung zur individuellen Arbeit mit Träumen. Es werden unterschiedliche Techniken der Traumarbeit, wie beispielsweise die MILD-Technik, Kreiseltechnik und IFE-Technik, kurz und verständlich beschrieben. Auch wird auf den Umgang mit Mythen, Zahlen und wiederkehrenden Träumen eingegangen. In diesem Abschnitt werden farblich abgehoben Arbeitsblattvorschläge dargestellt.

Das Buch ist klar und übersichtlich strukturiert und bietet neben einem detaillierten Inhaltsverzeichnis, auf jeder Seite in der Kopfzeile am rechten Buchrand eine Orientierungshilfe durch die entsprechende Kapitelbenennung. Durch ein seitlich angebrachtes, grau eingefärbtes Griffregister wird das Traumlexikon von den übrigen drei Kapiteln deutlich abgehoben. Ein gut lesbarer und verständlicher Sprachstil lädt zum Stöbern ein.

B. Holzinger: Anleitung zum Träumen. Träume kreativ nutzen.
Stuttgart: Verlag Klett-Cotta Leben, 2007.
ISBN: 978-3-608-86008-5; 160 Seiten.

„Nichts macht uns neugieriger als ein Traum […] er irritiert, er motiviert und er inspiriert!”

Obgleich wir nachweislich jede Nacht träumen, können wir uns nach dem Aufwachen nur selten an ein Traumerleben erinnern. Die Leiterin des Institutes für Bewusstseins- und Traumforschung in Wien, Dr. B. Holzinger, gibt einen fundierten, gut lesbaren und spannend geschriebenen Einblick in die Arbeit mit dem Traumerleben. Sowohl die Darstellung wissenschaftlicher Erklärungen hinsichtlich des Schlafes und Traumgeschehens, als auch der Umgang mit Träumen in unterschiedlichen historischen Epochen sowie in verschiedenen Kulturkreisen werden verständlich erläutert. Hervorzuheben ist, im Hinblick auf die Physiologie des Schlafes und des Träumens, das Interview mit Allan Hobson, einem Pionier der Erforschung des REM-Schlafes und damit des physiologischen Korrelats des Träumens.

Die Psychotherapeutin in integrativer Gestalttherapie führt schrittweise an die Arbeit mit dem eigenen Traumerleben heran, um dieses kreativ und konstruktiv nutzen zu können. In einigen Kapiteln werden Übungen angeboten, die entsprechend in farblich abgehobenen Kästen erläutert werden. Dem Leser wird freigestellt, sich an der jeweiligen Praxisanleitung zu versuchen. Dennoch ist der praktische Teil kein Muss, um das Buch verstehen zu können, sondern eine theoriebegleitende Ergänzung. Auch weist die Autorin schon zu Beginn des Buches darauf hin, dass die Arbeit oder gar Deutung eines Traumes immer subjektiv ist, eine eindeutige und allgemeingültige Traumdeutung demnach nicht möglich ist. Ein Traum ist und war, auch unter historischem Gesichtspunkt, immer ein Instrument der Kommunikation und konstruktiven Auseinandersetzung.

Holzinger geht gegen Ende des Buches auf den Umgang und die Arbeit sowohl mit luziden Träumen als auch mit Albträumen ein. In diesem Zusammenhang stellt sie das bekannte Model der Imagery-Rehearsal-Therapy (IRT) nach Krakow vor, die u. a. in der traumatherapeutischen Arbeit Anwendung findet. Das Modell der IRT findet seine Weitereinwicklung in der Lucid Image Rehearsal Therapy (LIRT), die am Institut für Bewusstseins- und Traumforschung in Wien erarbeitet wurde. Sowohl die Entwicklung als auch die bisherige Erfahrung mit dieser Methode, werden im Kapitel zum Albtraumerleben kurz dargestellt.

Das Buch ist logisch strukturiert aufgebaut, sodass eine Orientierung bzw. das Suchen eines bestimmten Inhaltes leicht fällt. Farblich abgehobene Stichworte und kurze Sätze an den Seitenrändern tragen hierzu bei. Auch die verständliche und gut lesbare Sprache erleichtern die Arbeit mit diesem Buch. „Dieses Buch soll in erster Linie Freude machen” und überdies lädt es ein, sich konstruktiv mit dem eigenen Traumerleben zu beschäftigen. Ein gelungenes Buch für all jene, die sich fachlich fundiert und kreativ mit dem Umgang mit Träumen beschäftigen wollen.

K. Vollmar: Besser schlafen – besser träumen. Schlaf – Traum – Traumdeutung.
Krummwisch: Königsfurt Verlag GmbH, 2007.
ISBN: 978-3-89875-195-7; 191 Seiten.

Dieses Buch ist in zwei klar voneinander zu trennende Abschnitte gegliedert. Durch die Einfärbung der Seitenränder in zwei unterschiedliche Blautöne ist dies verdeutlicht.

Der erste Teil des Buches befasst sich mit dem Schlaf. Neben Schlafgewohnheiten, die sich individuell unterscheiden, beschreibt Vollmar klar und gut verständlich sowohl die Schlafphasen als auch Schlafstörungen. In farblich hervorgehobenen Feldern werden Definitionen sowie Zusammenfassungen wichtiger Aspekte angeboten. Der Autor betont die Notwendigkeit einer ausreichenden Schlafmenge insbesondere zur Bereitstellung von Leistung und Kreativität. „Die Kreativität verhält sich direkt proportional zur Schlafmenge.” Entsprechend befasst sich ein Kapitel ausschließlich mit „Intelligenz, Erfolg und Schlaf”. Der erste Abschnitt wird mit Hinweisen zum Gelingen eines gesunden Schlafes beschlossen.

Der zweite Abschnitt widmet sich dem Traum. Neben einer Definition des Traumes werden zunächst physiologische Veränderungen in den Traumphasen auch für Laien verständlich beschrieben. Auch im zweiten Teil des Buches wird der Fließtext durch farblich hervorgehobene Definitionen und Zusammenfassungen unterbrochen. Neben einem kurzen Einblick in die analytische Traumarbeit werden auch traumbedingte Schlafstörungen thematisiert und erläutert. Dennoch liegt der Fokus dieses Abschnittes auf dem kreativen und produktiven Nutzen von Träumen. Vergleichbar zum ersten Teil des Buches findet sich ein Kapitel zu „Intelligenz, Erfolg und Traum”: der Traum als Inspiration und Orientierung.

Das Buch verknüpft die Vermittlung von Information mit einem gut verständlichen und unterhaltsamen Lesevergnügen. Es gibt wichtige Hinweise und Erklärungen rund um das Thema Schlafstörungen und verbindet Schlafmedizin mit Traumverständnis. Da Schlaf, Kreativität, Wohlbefinden und Erfolg nach Überzeugung des Autors eng miteinander verbunden sind, richtet sich dieses Buch an all diejenigen, die mehr darüber wissen möchten. Aufgrund der guten Lesbarkeit eignet es sich nicht nur für akademisch geschulte Leser.

S. Holst, U. Meiser: Der große TRIAS-Ratgeber. Gesunder Schlaf.
Stuttgart: TRIAS Verlag, 2004.
ISBN: 3-8304-3203-8; 203 Seiten.

„Gesunder Schlaf” ist ein sehr umfangreicher schlafmedizinisch geprägter Ratgeber. Das Buch beginnt, nach einem kurzen einleitenden Text, mit einem farblich hervorgehobenen Abschnitt „Für den eiligen Schläfer”. In den nun folgenden acht Seiten beantworten die Autorinnen die häufigsten Fragen und Anliegen rund um das Thema Schlaf kurz, sachlich und verständlich.

Im Folgenden wird das Buch in vier Abschnitte untergliedert, die sich mit der Physiologie des Schlafes, dem gestörten Schlaf, pathologischen Schlafstörungen sowie mit Hinweisen zur Therapie von Schlafstörungen befassen. Im Anhang befinden sich sowohl Adressen von Kliniken und Selbsthilfegruppen als auch Internet-Links rund um das Thema Schlaf und Schlafunterstützung.

Hinsichtlich der Therapie von Schlafproblemen ist es erfreulich zu lesen, dass der Fokus nicht auf pharmakotherapeutische Hilfsmittel gelegt wird, sondern alternative Methoden hervorgehoben werden. Neben Entspannungstechniken wird auf die Schlafzimmeratmosphäre genauso eingegangen wie auf die Qualität unterschiedlicher Matratzen, die Unterstützung durch schlaffördernde Speisen, Getränke, Bäder und Massagen.

Den Autorinnen – einer Ärztin und einer freien Lektorin sowie Autorin mit dem Spezialgebiet Gesundheit – ist es gelungen, theoretische Hintergründe fachlich fundiert, interessant sowie allgemeinverständlich aufzubereiten und gleichzeitig stets einen Alltags- sowie Praxisbezug herzustellen. Durch farbliches Hervorheben von Praxisbeispielen und Exkursen sowie von Definitionen und Zusammenfassungen am Textende, die sich deutlich vom Fließtext abheben, wird es dem Leser bereits beim Durchblättern ermöglicht, sich einen groben Überblick über die besprochene Thematik zu verschaffen. So kann der Leser gut entscheiden, in welche Inhalte er sich vertiefend einlesen möchte.

Ein fachlich fundierter und dennoch verständlicher Ratgeber, welcher durch sein ansprechendes Layout besticht und zum Lesen einlädt.

U. Schäfer, E. Rüther: Gut Schlafen – fit am Tag: Ein Traum? Ein Ratgeber bei Schlafstörungen.
Berlin: ABW Wissenschaftsverlag GmbH, 2004.
ISBN: 3-936072-25-6; 166 Seiten.

„Schlafstörungen sind ein weitverbreitetes Problem unserer Zeit.” Dieses sehr schlafmedizinisch geprägte Buch befasst sich mit Ursachen, Auswirkungen sowie Behandlungen von Schlafstörungen. Es ist fundiert und sachlich geschrieben, dennoch verständlich und gut lesbar. Leider leidet jedoch die Lesbarkeit des Buches ein wenig an dem gewählten Layout. Eine kleine Schriftgröße sowie die in Graustufen hervorgehobenen Passagen wirken sehr nüchtern und wenig einladend. Auch der tendenziell medizinisch-nüchterne Sprachstil erinnert mehr an ein Lehrbuch als an einen Ratgeber. Die Navigation durch Seitenzahl und Kapitelbenennungen in der Kopfzeile einer jeden Seite hingegen erleichtern eine schnelle Orientierung und das Auffinden entsprechend relevanter Themen ebenso wie die hervorgehobenen kurzen Merksätze und Stichworte am Seitenrand. Abbildungen, Tabellen sowie Merksätze unterstreichen die erläuterten Inhalte und tragen so zu einem besseren Verständnis bei.

Inhaltlich wird auf schlafbeeinflussende Faktoren, wie beispielsweise die Jahreszeit und das Raumklima, ebenso eingegangen wie auf schlaffördernde Aspekte. Sehr umfassend werden Schlafstörungen thematisiert. Sowohl Ein- und Durchschlafstörungen bei organischen Erkrankungen, als auch Schlafapnoe, Narkolepsie und Restless-Legs-Syndrom werden erläutert. Zudem werden Schlafstörungen in Verbindung mit psychischen und organischen Erkrankungen dargestellt und verständlich beschrieben. Die Autoren weisen zwar auf die Bedeutung nicht medikamentöser Behandlungen, insbesondere auf Beratung, Schlafhygiene und Entspannungsverfahren hin, dennoch wird die medikamentöse Therapie mit Vor- und Nachteilen, Nutzen und Risiken betont und sehr umfangreich erläutert.

Schlaf beeinflusst grundsätzlich unser Wohlbefinden sowie unsere Gesundheit, und so ist dieses Buch für all diejenigen geschrieben, die an Schlafstörungen leiden.

Dipl.-Psych. Katharina M. Gladisch

ParkKlinik Bad Bergzabern
Rehabilitationszentrum für Psychosomatik und Verhaltensmedizin

Kurtalstraße 83–85

76887 Bad Bergzabern

Email: K.M.Gladisch@gmx.de

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