Diabetes aktuell 2009; 7(3): 114
DOI: 10.1055/s-0029-1224907
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Prävention - Mikroalbuminurietest als Kassenleistung

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Publication Date:
20 May 2009 (online)

 
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    Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN/www.nierengesellschaft.de) gibt bekannt, dass der Mikroalbuminurietest, ein effektiver und sensitiver Test zur Früherkennung von nachlassender Nierenfunktion, nun auch im Vorsorgeangebot der gesetzlichen Kassen enthalten ist und von Hausärzten deutschlandweit bei den kassenärztlichen Vereinigungen abgerechnet werden kann (Ziffer 32135). Damit ist ein Meilenstein in der Vorsorge von Nierenerkrankungen erreicht, für den sich die Fachgesellschaft seit langem eingesetzt hat.

    Bislang war nur der weniger sensitive Albuminurietest in den Vorsorgepakten (35+Check-Up) enthalten, der lediglich einen Albuminuriewert von > 200 mg/l erfasst. "Das kann man kaum als echte Früherkennung werten, denn schon 10-fach niedrigere Albuminverluste im Urin weisen auf einen beginnenden Nierenschaden hin. Und gerade in der Frühphase der Nierenschädigung haben wir Nephrologen noch echten Handlungsspielraum und können einer weiteren Nierenschädigung meist effektiv begegnen und so eine terminale Niereninsuffizienz oftmals ganz abwenden", erläutert Prof. Dr. Jan Galle, Lüdenscheid, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Der nun abrechenbare Mikroalbuminurietest erfasst bereits einen Albuminuriewert von 20-200 mg/l und ist damit bis um den Faktor 10 sensibler. "Damit ist eine vernünftige Früherkennung möglich", so Galle.

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    Bei Patienten über 35 Jahre sollte der Mikroalbuminurietest alle 2 Jahre durchführt werden, bei Risikopatienten (Diabetiker, Hypertoniker und ältere Menschen) mindestens jährlich, so lautet die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.

    idw

     
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