Pneumologie 2009; 63(7): 359-362
DOI: 10.1055/s-0029-1233249
Pneumo-Fokus

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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

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Publication Date:
13 July 2009 (online)

 
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Anlässlich des diesjährigen DGP-Kongresses, der vom 18.–21. März 2009 in Mannheim stattfand, geben in dieser und der vorherigen Ausgabe der "Pneumologie" die 15 wissenschaftlichen Sektionen einen aktuellen Überblick über zurückliegende Aktivitäten, personelle und inhaltliche Neuerungen sowie einen Ausblick auf kommende Termine und Schwerpunkte der jeweiligen Fachbereiche.

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Sektion 11 - Pneumologische Onkologie

Die Sektion 11 war im vergangenen Jahr intensiv an der wissenschaftlichen Gestaltung des Jahreskongresses der Gesellschaft mit der Durchführung von Postgraduiertenkursen, Symposien, Vortrags- und Postersitzungen alleine und in Kooperation mit anderen Sektionen beteiligt. Während der jährlichen Sektionssitzung wurde zum einen das Programm für den nächsten Kongress 2009 in Mannheim besprochen und beschlossen, zum anderen das Verhältnis der Sektion zu nahe stehenden onkologischen Gruppen wie der Pneumologisch-Onkologischen Arbeitsgemeinschaft (POA) der Deutschen Krebsgesellschaft diskutiert.

Ein wichtiger Schwerpunkt 2008 war die Fortführung und Fertigstellung der interdisziplinären S3-Leitlinie unter Koordination von Prof. Gerd Goeckenjan, an der etliche Mitglieder aus der Sektion maßgeblich beteiligt waren. Für 2009 ist die endgültige Publikation zu erwarten.

Am 6. Oktober 2008 fand nach längerer Pause das Herbsttreffen der Sektion in Berlin statt, auf dem über die wissenschaftliche Ausrichtung und die Stellung der Sektion innerhalb des Zertifizierungsprozesses von Lungenkrebszentren sowie über organisatorische Dinge wie die Planung des nächsten Postgraduiertenkurses unter Leitung von Prof. Rudolf M. Huber und Dr. Thomas Fink, der aus terminlichen Gründen 2008 nicht durchgeführt werden konnte und nun für die 2. Hälfte 2009 terminiert ist, gesprochen wurde. Die Resonanz auf das Treffen war sehr positiv. Die Ergebnisse sollen in weiteren Treffen vertieft werden. Vom 23.–24. Januar 2009 fand in Heidelberg ein gut besuchtes thorax-onkologisches Symposium der POA statt, das inhaltlich von Referenten aus der Sektion mitgestaltet wurde. Eine jährliche Wiederholung dieser Veranstaltung ist geplant.

Die Präsenz der Sektion "Pneumologische Onkologie" wurde durch Mitarbeit von etlichen Sektionsmitgliedern in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen wahrgenommen, unter anderem in der ERS, IASLC, ESMO und ASCO. Herr Prof. Huber nimmt neben der Tätigkeit des Chairmans der Sektion Thoracic Oncology in der ERS das Amt des Vertreters der DGP in der AIO wahr. PD Dr. Martin Reck ist Mitglied des Chest Committees der ESMO.

PD Dr. M. Reck, Großhansdorf

PD Dr. W. Schütte, Halle/Saale

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DGP-ON-DEMAND

Ein großer Teil der Vortäge des 50. DGP-Kongresses 2009 kann online auf der Homepage der DGP (www.pneumologie.de) über den Button "conference 2 web" eingesehen werden. Nach der kos-tenlosen Registrierung auf der Website besteht die Möglichkeit, alle verfügbaren ePoster und Industriesymposien abzurufen. Alle Vorträge sind als Präsentation in Vollbild und Tonmitschnitt synchronisiert verfügbar.

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Sektion 12 - Prävention und Rehabilitation

Die Mitglieder der Sektion Prävention und Rehabilitation haben im vergangenen Jahr zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen zu Themen der Rehabilitation durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist das Symposium der Sektion auf dem 40. Kolloquium der Bad Reichenhaller Forschungsanstalt für Krankheiten der Atemwege im April 2008. Dort wurde die Situation der Rehabilitation in Deutschland, der Schweiz und in Großbritannien dargestellt. Im Rahmen des Bad Reichenhaller Kolloquiums wird die Sektion 12 in Zukunft regelmäßig ein Symposium abhalten. Für den 19. Juni 2009 war in Zusammenarbeit mit der AG Atemtherapie des ZVK e. V. ein Workshop mit dem Thema "Atemphysiotherapie 2009 – praktisch und visuell" geplant.

Erstmalig fand im vergangenen November in Salzburg ein Dreiländertreffen statt. Die D-A-CH-Veranstaltung setzte sich aus dem Arbeitskreis für Rehabilitation der österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, der Arbeitsgruppe für pulmonale Patientenschulung und Rehabilitation der Schweizer Gesellschaft für Pneumologie und der Sektion 12 der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zusammen. Als Thema wurde die Patientenschulung behandelt. Diese Veranstaltung soll in Zukunft jährlich alternierend in einem der 3 Länder stattfinden. Das 2. Symposium ist für den 14. November 2009 in Bad Reichenhall mit dem Titel "D-A-CH 2009 – Trainingstherapie bei COPD" terminiert.

Während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin im März 2009 in Mannheim wurden zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen Sektionen und Arbeitsgemeinschaften ein Frühseminar, 2 Postgraduiertenkurse, 3 Symposien, eine Pro- und Contra-Diskussion und ein Seminar durchgeführt. Wie immer war das Seminar der Physiotherapeuten gut besucht. Großes Interesse bestand an dem Thema "Angst, Depression und Atemnot bei pneumologischen Erkrankungen".

Am 1. Oktober 2008 sind die Rahmenempfehlungen für die ambulante pneumologische Rehabilitation in Kraft getreten. Diese wurden in Zusammenarbeit mit Vertretern der Sektion, Dr. Konrad Schultz und Dr. Karin Taube, sowie der Kostenträger, des MdK und der KV auf Ebene der BAR erarbeitet.

Folgende Veröffentlichungen erfolgten in der Verantwortung der Sektion 12:

  • Lübbe AS, Riesenberg H, Baysal B et al. Rehabilitation bei Patienten mit Lungenkarzinom. Pneumologie 2008; 62: 502 – 506

  • Halle M, Heitmann RH, Kenn K et al. Bedeutung und Methodik von körperlichem Training bei COPD. Pneumologie 2008; 62: 209 – 225

  • von Leupoldt A, Hahn E, Taube K et al. Effects of 3-week Outpatient Pulmonary Rehabilitation on Exercise Capacity, Dyspnoe, and Quality of Life in COPD. Lung 2008;186: 387 – 391

Prof. Jürgen Fischer als Vertreter der DGRW und Dr. Konrad Schultz als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation sind an der Erstellung der Nationalen Versorgungsleitlinien Asthma beteiligt. Zurzeit wird unter Federführung von Prof. Fischer in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) eine Leitlinie zur Rehabilitation bei Patienten mit Asthma bronchiale erarbeitet.

Auf dem Sektionstreffen während des DGP-Kongresses wurde das Programm der Sektion für den Kongress 2010 inhaltlich diskutiert und zusammengestellt. Schwerpunkte werden Fragen der Vernetzung und Nachhaltigkeit sein, aber auch neue Rehabilitationsmethoden bei nicht obstruktiven Atemwegserkrankungen werden behandelt.

Dr. K. Taube, Hamburg

Prof. J. Fischer, Norderney

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Sektion 13 - Thoraxchirurgie

Die Mitglieder der Sektion Thoraxchirurgie haben sich wiederum sehr erfolgreich an der Gestaltung des Jahreskongresses 2009 in Mannheim/Heidelberg beteiligt. Insgesamt wurden 3 Symposien, ein Frühseminar zu Thoraxdrainagen sowie eine Pro und Contra-Diskussion zur operativen Stabilisierung der Tracheomalazie organisiert. Auf besonderes Interesse traf die erstmals durchgeführte Video-Präsentations-Sitzung der Sektion, in der aktuelle Operationstechniken beispielhaft dargestellt wurden. In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Onkologischen Thoraxchirurgie (AOT) sowie der Arbeitsgemeinschaft Pneumologische Onkologie (APO) der Deutschen Krebsgesellschaft haben sich die Sprecher der Sektion Thoraxchirurgie erfolgreich in die Vorbereitung und Durchführung der Zertifizierung der Lungenkrebszentren eingebracht. Die ersten Auditverfahren wurden bereits Anfang 2009 durchgeführt.

Prof. B. Passlick, Freiburg

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Sektion 14 - Zellbiologie

Die Sektion Zellbiologie nutze den jährlichen Kongress der DGP in Lübeck 2008 zur Darstellung der vielfachen grundlagenorientierten- und klinischen Forschungsaktivitäten der Sektion. Insgesamt organisierten die Sektionsmitglieder selbstständig und in Zusammenarbeit mit den anderen Sektionen 9 Symposien und ein Minisymposium. Darüber hinaus wurden 2 Sitzungen zu freien Vorträgen und Posterbegehungen durch eingereichte Abstracts gestaltet. Es zeigte sich, dass die grundlagenorientierte Forschung weiterhin einen zentralen Bestandteil der Frühjahrstagung darstellt. Alle Veranstaltungen fanden reges Interesse in Bezug auf die Diskussionsbereitschaft und die Anregungen für weitere gemeinsame Aktivitäten im Rahmen der Gesellschaft. Diese Anregungen fanden einen Niederschlag in der Mitgliederversammlung, die durch eine große Anzahl von neuen und innovativen Kongressveranstaltungsvorschlägen gekennzeichnet war. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Kooperationen entstehen durch diese gemeinsamen Veranstaltungen.

Die traditionelle Herbsttagung der Sektion fand im vergangenen Jahr unter der Leitung von Prof. Joachim Müller-Quernheim und PD Dr. Gernot Zissel in Freiburg statt. Auch 2008 zeichnete sich die Herbsttagung durch ein überragendes Interesse junger Forscher aus. Sowohl die Anzahl der Beiträge in Referat- und Abstractform (>100) zeigt die Notwendigkeit, ein regelmäßiges Forum für die grundlagenorientierte Forschung in der Gesellschaft abzuhalten. Das Herbsttreffen für 2009 wird unter der Leitung von PD Dr. Hans-Peter Hauber und Prof. Peter Zabel in Borstel stattfinden.

Die Aktivität der Sektion 14 ist in den letzten Jahren bestimmt durch das Bemühen, jüngeren Mitarbeitern, Doktoranden und Diplomanden, ein Diskussionsforum zu schaffen, um die Forschung im deutschsprachigen Raum voranzutreiben. Sowohl die Frühjahrstagung als auch die eigenständige Herbstagung sind geeignet, dieses Ansinnen zu unterstützen. Durch die Initiative in der Forschung in der DGP besteht die Möglichkeit, junge Mediziner für den Fachbereich Pneumologie zu begeis-tern. Eine starke Forschungsaktivität ist in Bezug auf die Weiterentwicklung des Fachbereichs zukunftsweisend.

Prof. H. Wirtz, Leipzig

Prof. C. Grohé, Berlin

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Sektion 15 - Medizinische Assistenzberufe

Im vergangenen Jahr konnten für die Sektion erfreulicherweise 25 neue Mitglieder gewonnen werden. Das entspricht einer Steigerung um satte 53 %. Die meisten Mitglieder (38) sind Atmungstherapeuten, gefolgt von Pflegekräften und Physiotherapeuten. Mit einem eigenen Workshop nahm die Sektion, wie schon im vergangenen Jahr, an der Herbsttagung der Sektion "Intensiv- und Beatmungsmedizin" teil. Erfreulicherweise konnte ein Anstieg der Teilnehmer verzeichnet werden. Im Vordergrund standen Weaningkonzepte und Überleitungsmanagement.

Im Dezember wurde das Berufsbild des Atmungstherapeuten in einem Symposium beim Kongress der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin vorgestellt.

Die aktive Beteiligung am DGP-Kongress konnte erweitert werden. Erstmals gestaltete die Sektion 2 Symposien zu den Themata der XXL-Patienten und zu den pneumologischen Kompetenzen im Bereich der Palliativmedizin. Aufgrund der stetig steigenden Zahl der Patienten, die außerklinisch beatmet werden, wurde in diesem Jahr ein Seminar hierzu angeboten.

Im Februar beendete der 4. Kurs der Atmungstherapeuten in Großhansdorf seine Weiterbildung. Weitere Weiterbildungskurse laufen in Gauting, Bad Berka und Lüdenscheid. Die Nachfragen sowohl nach Weiterbildungsplätzen als auch nach "fertigen" Atmungstherapeuten nehmen zu. Auch nicht pneumologisch ausgerichtete Kliniken suchen inzwischen schon Atmungstherapeuten. Eine erfreuliche Entwicklung.

B. Esche, Gauting

 
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