Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6(2): 65
DOI: 10.1055/s-0029-1235786
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Mammakarzinom - Gestagenspirale mit Einfluss auf die Prognose?

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Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Brustkrebspatientinnen erhalten ein levonorgestrelhaltiges Intrauterinpessar (LNG-IUD) entweder zur Kontrazeption oder aber zum Schutz vor tamoxifenbedingten Veränderungen des Endometriums. Die Auswirkungen auf die Rezidivrate haben X. B. Trinh und Kollegen in Belgien untersucht. Fertil Steril 2008; 90: 17–22

In die retrospektive Untersuchung gingen die Daten von 6 belgischen Kliniken ein. Der Verumgruppe von 79 Brustkrebspatientinnen mit LNG-IUD wurde eine Kontrollgruppe (n = 120) mit entsprechendem Alter bei Diagnose, TNM-Klassifikation und Hormonsensititvität gegenübergestellt. Primäres Zielkriterium war die Rezidivrate.

Bei der Auswertung unterschieden die Autoren zwischen 2 Gruppen von Spiralträgerinnen: Patientinnen, die bereits bei Diagnosestellung ein IUD hatten und dieses auch unter der Behandlung trugen (n = 38) und Frauen, die die Spirale erst nach Abschluss der onkologischen Therapie erhielten (n = 41). Bei dieser Gruppe zeigte sich kein erhöhtes Rezidivrisiko, während sich bei den Frauen, die vor und während der Therapie eine Spirale trugen, ein statistisch leicht erhöhtes Risiko (relatives Risiko 3,39, 95 %iges Konfidenzintervall 1,01–11,35) berechnen ließ. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ergab die Gesamtbetrachtung mit IUD – unabhängig vom Zeitpunkt des Einsetzens – keinen signifikanten Unterschied (21,5 vs. 16,6 % bei der Kontrollgruppe).

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