Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6(2): 74-78
DOI: 10.1055/s-0029-1235788
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Onkologie - Sekundäres Mammakarzinom – State of the Art

E. J. Kantelhardt* , M. Vetter, C. Thomssen
  • im Namen der Kommission
  • Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie*
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Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Die Behandlung des neu diagnostizierten Mammakarzinoms hat einerseits die lokale Kontrolle durch Operation und Radiotherapie zum Ziel und andererseits die Verhinderung von Fernmetas-tasen durch systemische Chemotherapie, Hormontherapie und Therapie mit zielgerichteten Substanzen (Targeted Therapy).

Trotz dieser in den letzten Jahren immer wieder erweiterten Optionen erleiden etwa ein Drittel aller Patientinnen im weiteren Verlauf ein Erkrankungsrezidiv – lokoregionär oder als Fernmetastase. Davon tritt die Hälfte in den ersten 5 Jahren nach der Primärdiagnose auf. Aber auch nach 20 Jahren sind noch Rezidive beschrieben. Beim metastasierten Mammakarzinom ist – von Ausnahmen abgesehen – eine Heilung nicht zu erreichen und nur in einzelnen prospektiven Studien konnte in dieser Situation eine Verlängerung des Überlebens durch eine systemische Therapie erzielt werden. Daher muss bei der Wahl der Therapie immer der Grundsatz gelten: "Soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich." Nach Auftreten von Metastasen stirbt die Hälfte der Patientinnen innerhalb von 2,5 Jahren.

Eine Bewertung diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten erscheint jährlich aktualisiert in den Empfehlungen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO). Die Bewertung erfolgt anhand der publizierten Oxford Levels of Evidence (LoE) and Grades of Recommendation (GR) mit einer zusätzlichen Empfehlung für die klinische Praxis durch die Kommission Mamma (www.ago-online.de).

Die Empfehlungsgrade der AGO werden folgendermaßen gekennzeichnet:

++: uneingeschränkte Empfehlung +: eingeschränkte Empfehlung +/–: bisher kein Vorteil gezeigt, in Einzelfällen möglich – keine eindeutige Empfehlung –: ein möglicher Nachteil für die Patientinnen – –: klarer Nachteil für die Patientinnen

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