Zur Verbindlichkeit des «Patiententestaments» für den Arzt

Zusammenfassung

Unter «Patiententestament» versteht man heute allgemein eine an den später behandelnden Arzt gerichtete schriftliche Erklärung einer Person, durch die sie für den Fall ihrer Erkrankung mit sicherer Todesprognose oder der Prognose schwerer Dauerschädigungen die Anwendung lebensverlängernder Maßnahmen untersagt, sofern sie dazu wegen ihres Zustandes im Ernstfall nicht mehr fähig sein sollte (1). Inwieweit eine solche Anordnung den Arzt rechtlich bindet, ist umstritten. Eine Gerichtsentscheidung hierzu ist, soweit ersichtlich, bisher nicht ergangen. Auch die Diskussion beim 56. Deutschen Juristentag in Berlin 1986 (2) konnte zur Klärung der Streitfrage nicht beitragen.