Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1237459
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Neue Phosphatbinderformulierung - Spürbare Vorteile für die Patienten
Publication History
Publication Date:
03 August 2009 (online)
In Deutschland steht Nierenpatienten seit Anfang Juli 2009 ein zusätzlicher Phosphatbinder zur Verfügung: Sevelamerhydrochlorid (Renagel®) wurde optimiert und ist in den USA als Sevelamercarbonat (Renvela®) bereits seit März 2008 erhältlich. Bei gleicher Effektivität hat die neue Formulierung für Nierenpatienten spürbare Vorteile: Sevelamercarbonat sorgt für eine bessere Verträglichkeit und erleichtert durch seine Darreichung als Pulver die Einnahme.
Der Wirkstoff senkt den Phosphatspiegel in den KDOQI-Zielbereich (KDOQI: "Kidney Disease Outcomes Quality Initiative"). Wie Vergleichsstudien mit Sevelamerhydrochlorid und Sevelamercarbonat belegen, sind beide Produkte hinsichtlich der Phosphatbindung und der pharmakologischen Eigenschaften vergleichbar, was auf die identische Polymerstruktur zurückzuführen ist. Im Darm interagiert das Sevelamerpolymer über Ionen- und Wasserstoffbindungen mit den Phosphatmolekülen und sie werden gemeinsam ausgeschieden.


Allerdings enthält Sevelamercarbonat keine Chloridanionen, sondern Karbonat. Das hat folgende Vorteile: Unter Sevelamercarbonat treten weniger gastrointestinale Nebenwirkungen als unter Sevelamerhydrochlorid auf. Zudem steigt durch die Medikation der Bikarbonatspiegel an. Sevelamercarbonat ist in Tablettenform und als Pulver erhältlich. Ein Sachet enthält 2,4 g Sevelamercarbonat, was 3 Tabletten à 800 mg entspricht. Das Pulver wird in zirka 60 ml Wasser aufgelöst und zu den Mahlzeiten eingenommen.
In Studien kam es in der Langzeitanwendung des metall- und kalziumfreien Phosphatbinders Sevelamer weder zur Akkumulation, noch zur Verstärkung der progredienten Mediasklerose, wie es von Phosphatbindern auf Kalziumbasis bekannt ist. Diese Form der Gefäßverkalkung schreitet sogar deutlich langsamer fort, was wiederum ein Benefit für das Überleben sein könnte.
Quelle: Pressemitteilung der Genzyme GmbH, Neu-Isenburg

