Der Klinikarzt 2009; 38(7/08): 362
DOI: 10.1055/s-0029-1237473
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Mehr Lebensqualität - Neue Kombination mit Vorteilen beim Ovarialkarzinom

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Publication Date:
07 September 2009 (online)

 
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Bei den meisten Ovarialkarzinomen kommt es trotz Ansprechen auf die initiale Therapie zu einem Rezidiv. Tritt dieses erst über 6 Monate nach der Primärtherapie auf (platinsensible Erkrankung), wird für die folgende Chemotherapie die Kombination aus Carboplatin und einer weiteren Substanz empfohlen. Bislang kamen als Kombinationspartner Paclitaxel oder Gemcitabin zum Einsatz. Prof. Dr. Uwe Wagner, Marburg, wies bei einer Fachpressekonferenz darauf hin, dass dabei jedoch die Lebensqualität der Patientinnen durch Nebenwirkungen wie etwa Neuropathien und Alopezie erheblich belastet wird.

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CALYPSO-Studie prüft Kombination aus Carboplatin und Doxorubicin

Die CALYPSO-Studie sollte prüfen, ob mit einer neuen Kombination aus Carboplatin und dem pegyliert liposomalen Doxorubicin (Caelyx®, Essex Pharma) eine vergleichbare oder bessere Effektivität mit einem günstigeren Nebenwirkungsprofil erzielt werden kann. Diese weltweite Phase-III-Studie ist die größte Untersuchung, die für das platinsensible Rezidiv eines Ovarialkarzinoms durchgeführt wurde. 974 Patientinnen mit einem platinsensiblen Rezidiv nahmen daran teil. Nach der Randomisierung erhielten sie entweder mindestens 6 Zyklen mit Carboplatin (AUC 5) plus pegyliert liposomales Doxorubicin (30 mg/m2) alle 4 Wochen oder Carboplatin (gleiche Dosis) plus Paclitaxel (175 mg/m2) alle 3 Wochen. Die Ergebnisse dieser Studie wurden auf dem diesjährigen ASCO-Kongress erstmals vorgestellt [1].

Unter der Kombination mit dem liposomalen Doxorubicin zeigten die Patientinnen ein längeres progressionsfreies Überleben (11,3 vs. 9,4 Monate). Die Überlegenheit in diesem primären Studienendpunkt war nach einer medianen Beobachtungszeit von 22 Monaten mit p = 0,005 signifikant. Daten zum Gesamtüberleben lagen noch nicht vor.

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Weniger Therapieabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen

Bei der nicht-hämatologischen Toxizität traten unter der neuen Kombination signifikant weniger schwere Nebenwirkungen vom Grad 3 bis 5 auf als in der Vergleichsgruppe. Für die Toxizitäten ab Grad 2 zeigten sich Vorteile insbesondere für periphere Neuropathien (5 vs. 28 %), Alopezie (7 vs. 84 %) und Hypersensitivitätsreaktionen (5 vs. 19 %). Häufigere unter dem pegylierten Doxorubicin beobachtbare Nebenwirkungen waren Hand-Fuß-Syndrom, Mukositis und Übelkeit/Erbrechen.

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Bild: CD 125 Women+Health&Beauty

Bei den hämatologischen Toxizitäten (Grad 3 bis 4) traten Neutropenien unter der Kombination mit dem pegylierten Doxorubicin seltener auf, Thrombozytopenien häufiger. Wagner wies darauf hin, dass Patientinnen aufgrund von Nebenwirkungen unter der neuen Kombination mit 6 % deutlich seltener abbrachen als in der Carboplatin-Paclitaxel-Gruppe mit 15 %.

Dr. Andreas Fischer, München

Quelle: 8. Post ASCO Pressegespräch, am 18. Juni 2009 in München.

Veranstalter: Essex Pharma, München

Der Autor ist freier Journalist

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Literatur

  • 01 ujade-Lauraine E . et al . J Clin Oncol. 2009;  27 18s (suppl; abstract LBA5509)
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Literatur

  • 01 ujade-Lauraine E . et al . J Clin Oncol. 2009;  27 18s (suppl; abstract LBA5509)
 
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Bild: CD 125 Women+Health&Beauty