Rofo 2009; 181(9): 838
DOI: 10.1055/s-0029-1239608
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Suspekte Läsionen in der MR-Mammografie - Gezielte Mammasonografie in der Diagnostik nützlich?

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Publication Date:
23 September 2009 (online)

 

Der Nutzen der gezielten Mammasonografie in der Diagnostik suspekter Läsionen in der MR-Mammografie wurde bisher nur in wenigen Studien systematisch analysiert. DeMartini et al. untersuchten in einer aktuellen Studie die diagnostische Wertigkeit der gezielten Mammasonografie im Nachweis von 167 suspekten Läsionen in der MR-Mammografie. AJR Am J Roentgenol 2009; 192: 1128-1134

DeMartini et al. schlossen in ihre Studie klinisch und mammografisch okkulte, suspekte Läsionen in der MR-Mammografie ein, die von Januar 2003 bis Dezember 2004 diagnostiziert wurden. Vor einer minimal-invasiven Biopsie erfolgte die Korrelation der Läsionen mittels einer gezielten Mammasonografie.

Die gezielte Mammasonografie erfolgte bei 167 von 201 MR-Läsionen. 120 (72 %) der Läsionen waren benigne, 47 (28 %) waren maligne. Bei den Läsionen in der MR-Mammografie handelte es sich in 84 (50 %) Fällen um Herdbefunde, in 53 (32 %) Fällen um nicht herdförmige Läsionen, in 30 (18 %) Fällen um fokale Läsionen. Der mittlere Durchmesser der Läsionen betrug 16 mm.

Insgesamt konnten mit der Mammasonografie 76 von 167 (46 %) MR-Läsionen detektiert werden. Die Detektierbarkeit war signifikant besser für Herdbefunde (58 %) als für nicht herdförmige Läsionen (30 %) oder fokale Läsionen (37 %). Die Läsionsgröße hatte keinen signifikanten Einfluss auf die sonografische Detektierbarkeit. Sonografisch detektierbare Läsionen hatten eine signifikant häufigere positive Biopsierate (36 %) als sonografisch okkulte Läsionen (22 %).

Laut den Autoren kann eine gezielte Mammasonografie helfen, suspekte MR-Läsionen zu detektieren. Im Bild zu sehen ist ein invasives duktales Karzinom (Bild: Sohn/Tercanli/Holzgreve (Hrsg.). Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme 2003).

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