ergopraxis 2010; 3(1): 13
DOI: 10.1055/s-0029-1240024
wissenschaft

Rheumatische Erkrankungen – Interviewleitfaden erfasst Probleme am Arbeitsplatz gut

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29 January 2010 (online)

 
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    Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung droht häufig die Arbeitsunfähigkeit. Der Interviewleitfaden des Work Experience Survey-Rheumatic Conditions (WES-RC) erfasst die individuellen Probleme und Barrieren am Arbeitsplatz dieser Klientel gut. Zu diesem Ergebnis kamen die Medizinerin Saralynn Allaire und die Physiotherapeutin Julie J. Keysor in Zusammenarbeit mit der Clinical Epidemiology Research and Trainings Unit in Boston, Massachusetts, USA.

    Die Forscher bauten ihre Studie nach einem dreistufigen Prozess auf, der zu Beginn aus einer Literaturrecherche zum Thema „Entzündliche Erkrankungen am Arbeitsplatz” bestand. Anhand dieser Ergebnisse und anhand der Angaben des Autors des WES-RC entwickelten die Forscher einen halbstrukturierten Fragebogen. Mit dessen Hilfe befragten sie 32 Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung – 16 innerhalb einer Fokusgruppe und 16 mittels Telefoninterviews. Die gewonnenen Daten kategorisierten sie anhand der Methode der Grounded Theory nach Strauss und Corbin und erweiterten das WES-RC schließlich um drei weitere Items. Im dritten Teil der Studie befragten die Forscher zehn Ergo- und Physiotherapeuten aus zwei städtischen Krankenhäusern innerhalb einer Fokusgruppe, zum Beispiel zur Praxisrelevanz des WES-RC. Im Vorfeld sollte jede Therapeutin den Interviewleitfaden mit zwei Klienten innerhalb eines Zeitfensters von vier bis acht Wochen durchführen.

    Die Therapeuten stuften das Instrument als sehr benutzerfreundlich ein, es sei leicht in der Anwendung und erfasse die Problematiken am Arbeitsplatz gut. Schwierig erachteten sie das Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten für den Klienten, da häufig neben dem Arbeitsplatz noch andere Komponenten wie die soziale Umwelt zum Wohlbefinden beitragen, dies aber manchmal außerhalb des Wirkungsfeldes der Therapeuten liege.

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    Arthritis Care & Research 2009; 61: 988–995