Zahnmedizin up2date 2010; 4(1): 3
DOI: 10.1055/s-0029-1240788
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Søren Jepsen
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Publication Date:
25 February 2010 (online)

wir wünschen Ihnen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr!

Die Zahnmedizin up2date geht nun bereits in das dritte Jahr. Beschleunigung und Informationsüberflutung kennzeichnen die heutige Zeit. Führt dies tatsächlich dazu, dass wir immer mehr immer weniger wissen? Und wissen wir über immer mehr immer weniger? Beim Durchblättern all der bunten, mit Werbung überlasteten Journale, die dem Zahnarzt zumeist unaufgefordert in die Praxis schneien, ist man gerne geneigt, dies zu vermuten. Ganz anders die Zahnmedizin up2date: Fortbildung zu Hause und auf höchstem Niveau – wir freuen uns sehr, dass dieses Konzept so guten Anklang bei Ihnen gefunden hat. Auch in dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen fundierte, praxisrelevante Fachbeiträge von ausgewiesenen Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.

Notfälle in der Zahnarztpraxis stellen für den Zahnarzt und das ganze Praxisteam eine große Herausforderung dar. Notfälle treten meist unerwartet ein und können organisatorisches Chaos und Hilflosigkeit verursachen, mitunter mit fatalen medizinischen und juristischen Konsequenzen. In der Zukunft wird in der Zahnmedizin, schon aufgrund der Altersentwicklung der Bevölkerung, mit einem erhöhten Anteil von Risikopatienten und damit potenziell einem vermehrten Auftreten von Notfällen zu rechnen sein. Andererseits lässt sich durch Auseinandersetzung mit dem Thema und gezieltes Vorbereitungsmanagement der Notfallpatient in den meisten Fällen in der Zahnarztpraxis frühzeitig erkennen und behandeln. Die Autoren Ziebart und Daubländer stellen in ihrem Artikel die wichtigsten Erkrankungsfälle vor und geben dem Zahnarzt ein Leitschema an die Hand.

Die einseitige Freiendsituation stellt aufgrund ihrer funktionellen Asymmetrie eine Besonderheit für die prothetische Entscheidungsfindung dar. Vor 25 Jahren wurde der Leitsatz formuliert: „Fehlen der zweite und dritte Molar, so wird nicht versorgt, fehlt zusätzlich der erste Molar, so kann versorgt werden, fehlt zusätzlich der zweite Prämolar, so sollte versorgt werden und fehlt auch der erste Prämolar, so muss versorgt werden.“ Gilt diese Empfehlung auch im Zeitalter der Implantattherapie, auch im Jahre 2010? Das Autorenteam Biffar und Mundt gibt ein umfassendes Update zu den Indikationsstellungen und Therapievarianten aus heutiger Sicht.

Das Autorenteam Stiesch, Karst und Fink hat sich mit der Problematik der Kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) und ihrer physikalischen Therapie und Schmerzmedikation befasst. Epidemiologische Studien konnten zeigen, dass ein Behandlungsbedarf dieser Funktionseinschränkungen immerhin auf 5 % der Bevölkerung geschätzt wird. Die multifaktorielle Ätiologie der CMD stellt eine besondere Herausforderung dar. Es werden diagnostische Schemata zur Entscheidungsfindung und Therapieplanung vorgestellt. Detailliert werden sowohl physiotherapeutische als auch schmerzmedikamentöse Therapiemöglichkeiten erläutert.

Eine gute Kommunikation spielt in der zahnärztlichen Praxis eine immer wichtigere Rolle. Leider kann dieser Aspekt in der zahnmedizinischen universitären Ausbildung nicht ausreichend berücksichtigt werden. Das Bild, das eine zahnärztliche Praxis nach außen vermittelt, und die Zufriedenheit mit der zahnärztlichen Versorgung werden in wesentlichem Maß durch die Qualität der Kommunikation bestimmt, wie das Autorenteam Köllner, Rinke, Weidner und Reitemeier in seinem Beitrag anhand vieler anschaulicher Beispiele ausführt. Jedes Praxisteam wird in diesem Beitrag wertvolle Hinweise finden können.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen unserer neuen Ausgabe Zahnmedizin up2date und viele fachliche Anregungen für Ihre Praxistätigkeit.

Herzlichst

Ihr
Prof. Dr. med. dent. Dr. med. Søren Jepsen, M. S.
Mitherausgeber der Zahnmedizin up2date

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