Zeitschrift für Palliativmedizin 2009; 10(3): I-II
DOI: 10.1055/s-0029-1241097
Pflege

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Mundtrockenheit (Xerostomie), Mukositis und "painful mouth" Häufige Probleme im Bereich des Mundes

Further Information

Publication History

Publication Date:
11 September 2009 (online)

 

Mundtrockenheit (Xerostomie)

Die Ursachen, die die Mundtrockenheit bei schwerstkranken und sterbenden Patienten auslösen, sind oftmals nicht vorübergehender, sondern andauernder Natur. Zu den Ursachen zählen:

verminderte Sekretion von Speichel (z.B. durch Medikamente, wie Opioide, Antidepressiva, Anticholinergika etc.; eingeschränktes Kauen) Mundschleimhautveränderungen/-erkrankungen (z.B. ulzerierendes Tumorwachstum, Soor, Mukositis) starke Verdunstung von Speichel und Dehydratation psychische Komponenten wie Angst

Das Symptom der Mundtrockenheit äußert sich meist durch ein starkes Verlangen, den Mund anzufeuchten, Durstgefühl, Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken und Sprechen, Veränderungen des Geschmacks und schmerzhafte Missempfindungen. Das Risiko von Infektionen der Mundschleimhaut ist erhöht, oftmals kommt es zu Borkenbildung auf Zunge und Gaumen.

Behandlung

Anregung des Speichelflusses

Regelmäßige Mundbefeuchtung

Cave: Die Häufigkeit der Mundbefeuchtung sollte sich am Bedürfnis des Patienten orientieren und mit dem Mittel seiner Wahl durchgeführt werden (Vorrang der Lebensqualität vor Indikation der Maßnahme beachten).

Ablösen von Belägen

mittels Fett (Sahne, Mandelöl) oder Naturjoghurt. Substanz auf die Zunge legen und mit Mundpflegetupfer oder weicher Zahnbürste vorsichtig entfernen mittels kohlesäurehaltiger Getränke, wie Cola oder Sekt (den Mund damit spülen lassen) Brausepulver auf die Zunge legen oder brausehaltige Lutscher anbieten. Durch die Schaumentwicklung auf der Zunge kommt es zur Ablösung von Borken und Belägen. Bepanthen®-Lösung auf die betroffenen Stellen pinseln oder zur Mundspülung verwenden.

    >