Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009; 44(11/12): 728-735
DOI: 10.1055/s-0029-1242131
Fachwissen
Notfallmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der schwierige Atemweg – Anästhesiologische Versorgung von Kindern

Difficult airway management in paediatric patientsMichael Laschat, Jost Kaufmann, Frank Wappler
Further Information

Publication History

Publication Date:
16 November 2009 (online)

Preview

Zusammenfassung

Der schwierige Atemweg im Kindesalter ist eine Seltenheit. Für die meisten Anästhesisten wird er daher immer eine ungewohnte und somit bedrohliche Situation sein. Grundlage für ein erfolgreiches Management ist die Kenntnis der jeweiligen Pathologie des kindlichen Atemweges, der damit verbundenen anästhesiologischen Probleme und der möglichen Lösungen. Endoskopische Techniken sind dabei unverzichtbar. Der folgende Artikel zeigt auf wie der schwierige Atemweg im Kindesalter erkannt werden kann und welche Möglichkeiten der anästhesiologischen Versorgung es gibt.

Abstract

A difficult airway in childhood is very uncommon. Therefore, it will always be an unfamiliar and menacing situation for most anaesthetists. Knowledge of the individual pathology, associated anaesthesiological problems and possible solutions provide the basis for successful airway management. Endoscopical techniques are essential for the process. The following article shows how a difficult airway in childhood can be recognized and which anaesthesiological options exist to handle such a situation.

Kernaussagen

  • Der schwierige Atemweg im Kindesalter ist eine Seltenheit.

  • Mit sorgfältiger Anamnese und Untersuchung kann in den meisten Fällen ein potenziell schwieriger Atemweg erkannt werden.

  • Die inhalative Einleitung mit Sevofluran ist beim schwierigen Atemweg im Kindesalter eine etablierte Methode. Zuvor sollte immer ein intravenöser Zugang gelegt werden.

  • Prinzipiell ist eine intravenöse Einleitung mit kurzwirksamen Substanzen möglich. Diese müssen vorsichtig und nach Wirkung dosiert werden.

  • Bei schwieriger Maskenbeatmung aufgrund einer pharyngealen Obstruktion können das Anheben des Kinns, Masken–CPAP und der Esmarch–Handgriff den Atemweg wieder eröffnen.

  • Die Larynxmaske ist bei schwieriger Maskenbeatmung und schwieriger Intubation auch in der Kinderanästhesie überaus nützlich.

  • Die Handhabung der für Kinder geeigneten kleinen flexiblen Fiberoptiken ist schwierig und sollte regelmäßig bei Kindern mit normalem Atemweg geübt werden.

  • Vor einer geplanten fiberoptischen Intubation über die Larynxmaske muss man prüfen, ob das vorgesehene Fiberskop in den Tubus und der vorgesehene Tubus durch die Larynxmaske passen.

  • Starre Bronchoskope sind billiger, robuster, einfacher zu reinigen und zu handhaben als flexible Instrumente.

  • Die perkutane Nadeltracheotomie ist die schnellste und sicherste Methode zur Schaffung eines invasiven Atemwegs beim Neugeborenen und Säugling.

Literatur:

Dr. med. Michael Laschat
Dr. med. Jost Kaufmann
Prof. Dr. med. Frank Wappler

Email: laschatm@kliniken-koeln.de

Email: kaufmannj@kliniken-koeln.de

Email: wapplerf@kliniken-koeln.de