DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2009; 7(04): 36
DOI: 10.1055/s-0029-1242529
Service
Interview
Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Neue Sportosteopathieausbildung an der OSD

N. N.
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
22 October 2009 (online)

Ab Dezember beginnt die neue, einjährige postgraduierte Ausbildung in Sportosteopathie an der Osteopathieschule Deutschland, OSD, in Hamburg. DO hat dazu den stellv. Schulleiter Torsten Liem interviewt.

Wo fängt für dich Sport an und warum bietet deine Schule eine postgraduierte Ausbildung in Sportosteopathie an?

Die Anwendung osteopathischer Prinzipien in der Behandlung von Sportlern beginnt beim freizeitlichen Spielen im Sportverein und hört bei der Betreuung von Spitzensportlern auf. Es geht um Prophylaxe: Wie kann ich Verletzungen vorbeugen? Um Akutversorgung im Wettkampf und danach: Wie versorge ich bestmöglich ein akutes Trauma? Wann darf ich den Sportler wieder in den Wettkampf schicken, wann nicht?

Und schließlich ist Rekonvaleszenz ein sehr wichtiger Bereich.

Alle diese Themen differieren von Sportart zu Sportart, z.B. in der Art der Verletzungen und somatischen Dysfunktionen.

Jeder, der im Profisport gearbeitet hat, weiß, dass die Anforderungen an die Sportler extrem hoch sind und diese im Grenzbereich Ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten. Entscheidend ist, dass der Osteopath in der Lage ist deren Ressourcen für den Wettkampf bestmöglich zu mobilisieren.

Für welche Zielgruppen (Leistungssport, Breitensport) werden die Therapeuten ausgebildet?

Die Osteopathen werden für Breiten– wie Leistungssport ausgebildet, z. B. in unterschiedliche Behandlungsaspekte bei Ausdauer–, Kraft–, Kampf– und Spielsportarten. Sie lernen zudem in Praktika vor Ort.

Die Dozenten arbeiten alle im Hochleistungssport (z.B. osteopathische Betreuung der Klitschko–Brüder oder von Nationalmannschaften). Viele waren selbst Hochleistungssportler und können so direkt aus der Praxis für die Praxis vermitteln.

Welches sind die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausbildung?

Zu den Schwerpunkten zählen die Grundlagen der osteopathischen Gesundheitsversorgung, das Anwenden osteopathischer Prinzipien im Sport, Aufbau und Durchführung der Trainingslehre aus sportosteopathischer Sicht, das Umsetzen von indikationsspezifischem Training sowie Techniken in der Rehabilitation. Wichtige Themen sind auch das Anwenden morphostatischer Befunde und die Interaktion von sportmedizinischen und osteopathischen Sichtweisen. Und schließlich gilt es Diagnostik und Behandlung bei regionalen und systemischen Sportverletzungen und –erkrankungen anwenden zu können.