Übergewicht als Risikofaktor - Korpulente Kinder haben häufiger Harnsteine

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Mit jährlich rund 1,2 Millionen Betroffenen zählen Harnsteine zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich in den letzten 10 Jahren verdreifacht. Studienergebnisse aus den USA haben ergeben, dass sich dort das Vorkommen von Harnsteinen bei Kindern im vergangenen Jahrzehnt verfünffacht haben soll. Vergleichbare Erhebungen gibt es hierzulande nicht, doch Deutsche Urologen warnen, dass Übergewicht auch in Deutschland ein Risikofaktor für schmerzhafte Harnsteine sein kann. "Es gilt inzwischen als gesichert, dass ein Zusammenhang zwischen Übergewicht bis hin zum Gesamtkomplex des metabolischen Syndroms und der Bildung von Harnsteinen besteht", sagt Prof. Thomas Knoll, Vorsitzender des Arbeitskreises "Harnsteine" der Akademie der Deutschen Urologen. In Deutschland gelten inzwischen etwa 15 % aller Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren als übergewichtig. Das sind etwa 1,9 Millionen Betroffene, die Hälfte davon ist adipös.

Überhöhte Protein- und Natriumzufuhr als Ursache

Als Harnstein begünstigende Faktoren gilt eine überhöhte Protein- und Natriumzufuhr. Neben Fast Food begünstigen auch Cola und andere Erfrischungsgetränke die Bildung von Harnsteinen. Durch Softdrinks, die osmotisch wirksame Substanzen in hoher Konzentration enthalten und zu wenig "freies Wasser" bereitstellen, ist der Urin bei diesen Kindern meist sehr konzentriert, was wiederum ein Risikofaktor ist.

Urologen raten deshalb allen Eltern, auf viel Bewegung, Normalgewicht, eine gesunde Ernährung mit normaler Salz- und Proteinzufuhr sowie regelmäßiges Trinken ihrer Kinder zu achten, um der Entstehung von Harnsteinen als urologischer Folgeerkrankung von Übergewicht vorzubeugen.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)