Dialyse aktuell 2009; 13(9): 482
DOI: 10.1055/s-0029-1243346
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Therapie seltener Nierenzellkarzinome - Randomisierte Phase-II-Studie initiiert

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Publication Date:
24 November 2009 (online)

 
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Unter den metastasierten Nierentumoren ist das nicht klarzellige Nierenzellkarzinom selten: Nur etwa 20 % der betroffenen Patienten leiden darunter. Die Datenlage zur zielgerichteten Therapie des nicht klarzelligen Nierenzellkarzinoms ist dürftig, da an den bisher durchgeführten Studien fast nur Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom teilnahmen.

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Die effektivste Behandlung finden

Daher initiierte Prof. Lothar Bergmann, Frankfurt, in Zusammenarbeit mit der CESAR ("Central European Society of Anticancer Drug Research") und der IAG-N (Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Nierentumoren) eine Phase-II-Studie, um gesicherte Ergebnisse für Patienten mit nicht klarzelligem Nierenzellkarzinom zu sammeln. "Diese klinische Studie untersucht den direkten Vergleich der Wirksamkeit einer Erstlinientherapie mit Temsirolimus oder Sunitinib: Dies sollte helfen, die derzeit beste Therapie für Patienten mit nicht klarzelligem Nierenzellkarzinom zu finden", erklärte Bergmann.

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Die Patientenrekrutierung ist schwierig

Die Studie (C-II-006) wurde im Juli 2009 gestartet. Insgesamt nehmen deutschlandweit 16 Zentren teil, die Patienten mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem, nicht klarzelligem Nierenzellkarzinom betreuen. Genügend Patienten zu rekrutieren ist aufgrund der niedrigen Fallzahlen problematisch. Daher wurde die Studie in 2 Stufen unterteilt: In den ersten 18 Monaten sollen 30 Patienten eingeschlossen werden. Nach den ersten 15 Patienten, die ausgewertet werden können, erfolgt eine Interimsanalyse, deren Ergebnis über die Fortsetzung der Studie entscheidet.

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Zielgerichtete Therapien

Zielgerichtete Therapieansätze greifen im Gegensatz zur Chemotherapie möglichst gezielt in entgleiste Regulationsvorgänge maligner Zellen ein. Die in dieser Studie eingesetzten Medikamente - Temsirolimus (Torisel®) und Sunitinib (Sutent®) - haben sich bereits in der Behandlung von Nierenzellkarzinomen bewährt. Temsirolimus ist ein mTOR-Inhibitor (mTOR: "mammalian target of rapamycin"): Er hemmt das Wachstum von Tumorzellen, die sich in der Zellteilung befinden. Sunitinib inhibiert die Zellteilung selbst.

Quelle: Pressemeldung der "Central European Society of Anticancer Drug Research" (CESAR)/idw

 
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