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DOI: 10.1055/s-0029-1243358
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Gemeinsamer genetischer Hintergrund - Geringes Geburtsgewicht erhöht Diabetesrisiko
Publication History
Publication Date:
27 November 2009 (online)


Bild: PhotoDisc
Ein niedriges Geburtsgewicht erhöht das Risiko, später Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Bislang hatten Wissenschaftler dies auf eine Fehlernährung der Mutter während der Schwangerschaft zurück geführt. Doch inzwischen gehen sie davon aus, dass auch der genetische Hintergrund eine starke Rolle spielt. So können Genvarianten, die den Insulin-Stoffwechsel beeinflussen, gleichzeitig Auswirkungen auf das Geburtsgewicht haben.
In der BABYDIAB-Studie analysierten Forscher um Prof. Anette-Gabriele Ziegler vom Institut für Diabetesforschung der Forschergruppe Diabetes e. V. am Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München die Daten von 729 Kindern, deren Mütter an Typ-1-Diabetes litten und die damit ebenfalls ein höheres Diabetesrisiko aufwiesen.
Die Wissenschaftler untersuchten den genetischen Hintergrund der Feten auf die Veränderung in einzelnen Basen der DNA, sog. SNPs (Single Nucleotide Polymorphisms). Hierbei legten sie ihr Augenmerk auf 3 Genregionen, die als Risiko-Allele für Diabetes durch eine verminderte Insulinsekretion bekannt sind. Diese betrachteten sie in Relation zum Geburtsgewicht.
Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen den 2 SNPs der HHEX-IDE-Genregion und einem verringerten Geburtsgewicht. Dieser war unabhängig vom HbA1c-Wert der Mutter während der Schwangerschaft, was auf einen geringeren Einfluss der mütterlichen Ernährung und Blutzuckereinstellung hindeutet. "Besonders interessant war, dass wir diesen Effekt bei Kindern von Müttern mit Typ 1-Diabetes gefunden haben. Das könnte bedeuten, dass eine a priori verminderte Insulinsekretionsleistung auch bei Entwicklung des autoimmunen Typ-1-Diabetes eine Rolle spielt", erklärt Dr. Christiane Winkler von der Forschergruppe Diabetes e. V.
Bei den beiden SNPs der anderen untersuchten Genregionen (CDKAL1 und SLC30A8) fanden die Forscher hingegen keine Assoziation zum Geburtsgewicht. Dies schließt jedoch einen Zusammenhang nicht gänzlich aus, ein solcher Effekt könnte sich auch erst bei höheren Teilnehmerzahlen zeigen.
idw
Quelle: Winkler C et al. J Clin Endocrinol Metab 2009, doi:10.1210/jc.2009-0970


Bild: PhotoDisc