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DOI: 10.1055/s-0029-1243479
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Muskuläre Oberschenkel schützen das Herz
Publication History
Publication Date:
02 December 2009 (online)
- Mit fehlender Bewegung schwindet auch die Muskulatur
- Oberschenkelumfang hat ähnliche Bedeutung wie Bauchumfang und BMI
- Literatur
Dünne, wenig muskulöse Beine gehen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Sterberisiko einher. Dies zeigt eine aktuelle Studie aus Dänemark [1]. Ein Oberschenkelumfang von weniger als 60 cm erhöht bei Frauen und Männern das Risiko für Koronare Herzkrankheit (KHK) und verfrühten Tod. Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) unterstreicht das Ergebnis den Nutzen körperlicher Fitness für die Gesundheit. Zudem könne der Oberschenkelumfang dabei helfen, Menschen mit erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko frühzeitig zu identifizieren und angemessen vorzubeugen.
#Mit fehlender Bewegung schwindet auch die Muskulatur
Arbeit am Schreibtisch begünstigt nicht nur Übergewicht, was erwiesenermaßen mit einem erhöhten Risiko für das Herz einhergeht. Mit der fehlenden Bewegung schwindet auch die Muskulatur. Das betrifft vor allem die Oberschenkel, denn sie sind mit großen, kräftigen Muskeln ausgestattet. In einer Langzeitstudie verglichen Kopenhagener Forscher bei 1436 Männern und 1380 Frauen den Umfang der Schenkel in Höhe der Gesäßfalte. Dabei zeigte sich: Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Erwachsenen im Alter von 35-65 Jahren maßen die Oberschenkel weniger als 60 Zentimeter im Umfang. Diese Teilnehmer entwickelten in den folgenden 10 Jahren 2- bis 3-fach häufiger Verengungen der Herzkranzgefäße. Das Gesamtsterberisiko war mehr als doppelt so hoch wie bei Menschen mit muskulöseren Oberschenkeln. Bei der Beratung der Patienten sollten Ärzte dem Oberschenkelumfang deshalb eine ähnliche Bedeutung beimessen wie der Bestimmung von Bauchumfang und Body-Mass-Index (BMI).
#Oberschenkelumfang hat ähnliche Bedeutung wie Bauchumfang und BMI
Die Studie bestätige die derzeitigen Empfehlungen der DGIM und anderer Fachgesellschaften: Erwachsene mit überwiegend sitzender Tätigkeit sollten fünfmal in der Woche mindestens eine halbe Stunde Sport treiben. Ob sich bestimmte Sportarten wie Radfahren oder Übungen zur Stärkung der Muskeln im Fitness-Studio besser eignen als andere Ausdauersportarten, ist noch unklar. Wie sich die einzelnen Sportarten auf das Herzkreislaufrisiko genau auswirken, ist bisher noch zu wenig untersucht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
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