Der Klinikarzt 2009; 38(11): 512
DOI: 10.1055/s-0029-1243483
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Medical Emergency Teams in Krankenhäusern - Frühzeitiger Einsatz kann Herzstillstand verhindern

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Publication Date:
02 December 2009 (online)

 
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Ein Herzstillstand endet für zahlreiche Betroffene, auch wenn sie sich in einem Krankenhaus befinden, oft tödlich. Damit die Überlebenschancen steigen, haben mittlerweile zahlreiche Kliniken sogenannte Medical Emergency Teams (MET) eingerichtet. Denn diese eilen nicht erst im Notfall herbei, sondern sollen gefährdeten Patienten bereits im Vorfeld helfen.

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Entlastung der Intensivstationen

Der plötzliche Herzstillstand ist weltweit eine der Haupttodesursachen. "Klinische Studien haben gezeigt, dass Medical Emergency Teams (MET) nicht nur die Zahl der plötzlichen Todesfälle senken. Auch die Intensivstationen können entlastet werden", berichtet Dr. Carsten Lott, vom Deutschen Rat für Wiederbelebung - German Resuscitation Council (GRC). Viele Kliniken haben ihre bisherigen Reanimationsteams, die nur im akuten Notfall aktiv wurden, durch Medical Emergency Teams ersetzt. Die Reanimationsteams waren in der Regel von Pflege- und ärztlichem Personal besetzt. Sie führten nur eine begrenzte Materialausstattung mit sich und konnten in Notfallsituationen auf, im Vorfeld festgelegten, Alarmierungswegen verständigt werden.

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MET-Teams werden auch präventiv tätig

Von der Struktur her entsprechen METs zumeist den bereits bestehenden Reanimationsteams aus Pflegekraft und ärztlichem Mitarbeiter mit intensivmedizinischem Hintergrund. Die neuen MET-Teams stehen allerdings nicht nur zur Versorgung von Patienten in lebensbedrohlichen Situationen zur Verfügung. Sie werden präventiv tätig: Ihr Einsatz beginnt bereits bei der Identifizierung und Frühbehandlung gefährdeter Patienten. So soll der Eintritt lebensbedrohlicher Ereignisse nach Möglichkeit verhindert werden.

"Der Vorteil ist die Abnahme der innerklinischen Sterblichkeit sowie die Senkung ungeplanter Aufnahmen auf einer Intensivstation. Diese Effekte konnten in mehreren Studien belegt werden", sagt der Intensivmediziner von der Universitätsklinik Mainz.