Intensivmedizin up2date 2010; 6(1): 9-23
DOI: 10.1055/s-0029-1243813
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Biomarker auf der Intensivstation

Stefan  Krüger
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Publikationsdatum:
19. Januar 2010 (online)

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Kernaussagen

Pulmonale Infektionen. Die beiden klinisch verwendeten Biomarker sind CRP und Procalcitonin (PCT). CRP ist sehr unspezifisch und bei bakteriellen wie auch viralen Infektionen erhöht. PCT ist derzeit der einzige Biomarker, der für bakterielle pulmonale Infektionen ausreichend spezifisch ist. In mehreren Interventionsstudien bei pulmonalen Infektionen wurde nachgewiesen, dass durch eine PCT-Steuerung die Dauer und Häufigkeit einer antibiotischen Therapie signifikant reduziert werden kann bei gleicher klinischer Heilungsrate.

Sepsis. PCT ist derzeit der einzige Biomarker, der für die Sepsis ausreichend spezifisch ist. Durch PCT-Messungen im Verlauf kann die antibiotische Therapie verkürzt werden. Eine Troponinerhöhung kann auf eine sepsisbedingte myokardiale Dysfunktion und schlechtere Prognose hinweisen. Eine Therapiesteuerung mit BNP erscheint aktuell nicht sinnvoll.

Kardiale Dysfunktion. Ein erhöhter Troponinwert weist eine Myokardschädigung nach, ein erhöhter BNP-Wert steht für eine vermehrte kardiale Druck- und/oder Volumenbelastung. Die Ursache einer Troponinerhöhung auf der Intensivstation ist nur in der Hälfte der Fälle eine akute ischämische Herzerkrankung. Eine Therapiesteuerung auf der Intensivstation mit BNP ist nicht möglich. Ein normaler BNP-Wert hat einen hohen negativ prädiktiven Wert zum differenzialdiagnostischen Ausschluss einer kardialen Dysfunktion.

Literatur

Priv. Doz. Dr. med. Stefan Krüger

Medizinische Klinik I
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