Diabetes aktuell 2009; 7(8): 382
DOI: 10.1055/s-0029-1245047
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Typ-2-Diabetes - Stellenwert der GLP-1-Agonisten

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Publication Date:
07 January 2010 (online)

 
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Das Management des Typ-2-Diabetes hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen: Die HbA1c-Werte steigen unabhängig von der Therapie stetig an, und die Funktion der Betazellen nimmt jedes Jahr um rund 4 % ab, so Dr. Michaela Diamant, Amsterdam. Das Risiko für makrovaskuläre Komplikationen konnte bisher nur marginal reduziert werden. Auch die Nebenwirkungen zahlreicher Therapien, insbesondere Gewichtszunahme und Hypoglykämien, machen den Patienten zu schaffen.

Ein gegenüber den traditionellen Therapieoptionen gänzlich anderes Profil weise das Inkretinmimetikum Exenatide (Byetta®) auf, so die Diabetologin. Infolge seiner GLP-1 (Glucagon-Like Peptide-1)-analogen Wirkung steigert es die Insulinsekretion bedarfsgerecht und habe kein substanzeigenes Hypoglykämierisiko. Bei Typ-2-Diabetikern, die mit oralen Antidiabetika nicht adäquat eingestellt werden können, senkt der GLP-1-Rezeptoragonist lang anhaltend den HbA1c-Wert. Die gute glykämische Kontrolle ist begleitet von einer Reduktion des Körpergewichts. In klinischen Studien nahmen die Studienteilnehmer ohne verhaltensmedizinische Intervention in einem Follow-up-Zeitraum von 3 Jahren durchschnittlich rund 5 kg ab.

Der GLP-1-Agonist führt im Vergleich zu Insulin glargin bei ähnlicher Senkung des HbA1c-Wertes zu einer besseren postprandialen Blutzuckerregulation mit abgeflachten Blutzuckerspitzen und einem gleichmäßigeren Tagesprofil [1]. Auch im Vergleich zu dem Dipeptidylpeptidase-4 (DDP-4)-Inhibitor Sitagliptin konnte eine stärkere Reduktion des postprandialen Blutzuckers nachgewiesen werden. Weiterhin führt Exenatide im Vergleich zu Insulin glargin auch zu einer Verbesserung der Betazellfunktion [2]. Mit Exenatide sei sowohl in frühen als auch in weiter fortgeschrittenen Diabetesstadien eine wirksame und dauerhafte Reduktion der postprandialen Hyperglykämie möglich, so Diamant.

Mittlerweile ist auch eine langwirksame Formulierung von Exenatide (2 mg) als einmal wöchentliche subkutane Injektion in klinischer Entwicklung. In einer randomisierten klinischen Studie über 30 Wochen mit 295 Typ-2-Diabetikern (HbA1c 8,3 ± 1,0 %, BMI > 35 kg/m2) erzielte die neue Formulierung im Vergleich zu der zweimal täglichen Injektion von 10 µg Exenatide eine signifikant stärkere Reduktion des HbA1c-Wertes (1,9 vs. 1,5 %); den HbA1c-Zielwert von ≤ 7 erreichten 77 vs. 61 % der Patienten [3]. Unter beiden Darreichungsformen traten keine Hypoglykämien auf.

Abdol Ameri, Weidenstetten

Quelle: Symposium "Therapeutic choices in patients with diabetes", Wien, 29.9.2009; Veranstalter: Lilly

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Literatur

  • 01 Heine RJ . et al . Ann Intern Med. 2005;  143 559-569
  • 02 Bunck MC . et al . Diabetes Care. 2009;  32 762-768
  • 03 Drucker DJ . et al . Lancet. 2008;  372 1240-1250
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Literatur

  • 01 Heine RJ . et al . Ann Intern Med. 2005;  143 559-569
  • 02 Bunck MC . et al . Diabetes Care. 2009;  32 762-768
  • 03 Drucker DJ . et al . Lancet. 2008;  372 1240-1250