In der Ergotherapie haben Therapeuten mit Management-Funktionen ähnliche Aufgaben
wie Manager in anderen Disziplinen. Zu diesem Ergebnis kam die Ergotherapeutin Jane
Gamble mit ihren Kollegen von der University of Sydney, Australien.
In einer Fallstudie haben die Forscher 16 Ergotherapie-Manager telefonisch interviewt,
die über 5 bis 26 Jahre Berufserfahrung verfügten. Sie wollten von ihnen wissen, welche
Verpflichtungen sie haben und welche Aspekte ihrer Arbeit sie genießen. Sechs Teilnehmer
waren Manager-Administratoren, die entweder nicht mehr praktisch arbeiteten oder nur
noch zwischen 5 und 30 Prozent. Die Mehrheit dieser Manager war verantwortlich für
mehr als 10 Ergotherapeuten. Die übrigen Teilnehmer fühlten sich als Therapie-Manager
und verfügten über unterschiedlich verteilte Verhältnisse zwischen Manager-Aufgaben
und praktischer Arbeit. Sie bewältigten alle ein breites Spektrum an Aufgaben inklusive
Betriebsführung, Leitung, das Personal rekrutieren und unterstützen sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Sie schätzten Autonomie, Anerkennung und gutes Teamwork. Für die Mehrheit der Befragten
war der Klientenkontakt sehr wichtig. Das Betreuen von Personal brachte ihnen zwar
auf der einen Seite Freude, war aber auch oft frustrierend. Weniger begeistert waren
sie von knappen Budgets und Personalschwierigkeiten.
Da die Forschungsarbeit der Vorbereitung einer weiteren Studie diente, haben die Forscher
kaum Schlussfolgerungen gezogen. Sie halten es jedoch für notwendig, die Aufgaben
der Ergotherapie-Manager weiter zu erforschen, und forderten Fortbildungsangebote
für sie.
akb
AOTJ 2009; 56: 122–131