Rofo 2010; 182(6): 529-531
DOI: 10.1055/s-0029-1245320
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spontane Gasbrandinfektion mit Clostridium septicum

K. S. Blum, U. Wiebking, H. Rosenthal
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eingereicht: 5.11.2009

angenommen: 3.3.2010

Publication Date:
16 April 2010 (online)

Einführung

Der Gasbrand gehört zu den nekrotisierenden Weichteilinfektionen, ausgelöst durch Erreger der Clostridiumfamilie. Es wird unterschieden zwischen traumatischem und spontanem Gasbrand. Mit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 wurde in Deutschland die Meldepflicht für Gasbrand aufgehoben, für das Jahr 2000 wurden 66 Gasbrandfälle gemeldet (Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin 2001; 20: 140). Clostridium perfringens ist in 80 – 90 % der Fälle der Verursacher des traumatischen Gasbrands, der durch Inokulation des Bakteriums in die Wunde ausgelöst wird. Clostridium septicum und Clostridium perfringens sind häufige Erreger des spontanen Gasbrands, in vielen Fällen kommt es auch zu Mischinfektion mit beiden Erregern. Zur hämatogenen Aussaat der zur physiologischen Darmflora gehörenden Clostridien kommt es häufig durch Verletzung der Darmmukosa. Die Inkubationszeit beträgt meist 24 – 48 h, seltener 72 h. Radiologisch fallen die erkrankten Individuen durch kettenartige, im späteren Stadium traubenartige, Akkumulation von rundlichen Gasbläschen im betroffenen Gewebe auf, bei Muskelbefall erscheint die Muskulatur durch das Emphysem charakteristisch aufgefiedert (Diethelm L. Röntgendiagnostik der Weichteile. Handbuch der medizinischen Radiologie, Springer Verlag; Band VIII: 88 – 93).

Dr. Katrin S Blum

Medizinische Hochschule Hannover

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