Rofo 2010; 182(10): 851
DOI: 10.1055/s-0029-1245710
Laudatio

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zur Emeritierung von Professor Dr. med. Ulrich Mödder

T. Kahn1 , G. Fürst1
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Publication Date:
04 October 2010 (online)

Prof. Dr. Ulrich Mödder wurde am 12.6.1945 in Notscheid bei Bonn geboren. In Köln besuchte er von 1951 – 1965 Volksschule und Gymnasium und studierte 1966 –1971 Humanmedizin. 1971 promovierte er mit einer Arbeit über die berufliche Eingliederung Jugendlicher mit einem frühkindlichen Hirnschaden. Nach seiner Medizinalassistentenzeit trat er 1973 in das Radiologische Institut der Universität zu Köln unter dem Direktorat von Prof. Dr. Gerd Friedmann ein. Nach Absolvierung des diagnostisch-radiologischen und strahlentherapeutischen Curriculums legte er im Juni 1979 die Facharztprüfung als Arzt für Radiologie ab. 1980 habilitierte er sich für das Fach Klinische Radiologie mit dem Thema „Computertomographie bei Pankreaserkrankungen und sekundären Leberveränderungen (technische Grundlagen, Strahlenbelastung, Ergebnisse und klinischer Stellenwert)”. 1983 wurde er zum C 3-Professor und gleichzeitig zum leitenden Oberarzt des Radiologischen Instituts der Universität zu Köln ernannt. 1987 folgte er dem Ruf auf die C 4-Professur und das Direktorat des Instituts für Radiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Prof. Mödder baute sein Institut zu einer sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klinikums anerkannten Institution aus. So wurde unter seiner Ägide das die Schwerpunkte Neuro- und Kinderradiologie mitumfassende Institut kontinuierlich weiterentwickelt und immer auf den neuesten technischen Stand gebracht. Sehr wichtig ist ihm der konstruktive Dialog mit den klinischen Partnern und so hat er die Radiologie auch stets als ein klinisches Fach begriffen. Innerhalb des Universitätsklinikums ist er ein allseits anerkannter Gesprächspartner, dessen Rat sehr häufig gesucht wird.

Einen besonders hohen Stellenwert hat für Prof. Mödder die Gewährleistung einer profunden klinisch-radiologischen Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Neben der Durchführung eines strukturierten Curriculums profitieren diese von seinen umfassenden radiologischen Kenntnissen und Erfahrungen, wobei er stets sachlich und abwägend argumentiert und überzeugt. Wichtig ist ihm auch das Qualitätsmanagement und die stetige Verbesserung der radiologischen Prozesse.

Prof. Mödders wissenschaftliche Schwerpunkte sind die abdominelle und insbesondere die HNO-Diagnostik. Zu beiden Themenbereichen hat er neben zahlreichen Publikationen mehrere Monografien verfasst. Darüber hinaus ist ihm die Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit seiner Mitarbeiter ein wichtiges Anliegen. Das breite Spektrum und die hohe Qualität der aus seinem Institut hervorgegangenen Publikationen zeugen von dem Erfolg seiner Bestrebungen.

Prof. Mödder hat in Zusammenarbeit mit dem Thieme Verlag die außerordentlich erfolgreiche Referenz-Reihe Radiologie (RRR) initiiert und als Herausgeber langjährig betreut. Seit 1994 sind insgesamt 20 Bände und bereits zahlreiche Neuauflagen erschienen, die aus der Bibliothek eines Radiologen nicht mehr wegzudenken sind. 2000 hat er ein weiteres Projekt mit einer die RRR-Reihe ergänzenden Konzeption auf den Weg gebracht. Radiologie up2date, auch diese fortbildungsorientierte Reihe hat sich sehr gut etabliert.

Von 1992 – 1995 war Prof. Mödder Präsident der Rheinisch-Westfälischen Röntgengesellschaft und von 1999 – 2001 Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft. Das Amt des Prodekans der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf übte er von 2002 – 2005 aus. 2007 war er Präsident des Deutschen Röntgenkongresses, bei dem er die Vortragsreihe FFF – Fit für den Facharzt – initiierte, die einen geradezu durchschlagenden Erfolg hat. Seit 2008 ist er im Vorstand der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie tätig.

Die Atmosphäre in seinem Institut ist geprägt durch einen kooperativen Umgangsstil, wobei er Wert auf sachlich fundierte Vorgehensweisen legt. Prof. Mödder vermochte es stets, seine Mitarbeiter zu motivieren und anzuspornen, da er ihnen auch die entsprechende Anerkennung zuteil werden ließ. In Analogie zu den von ihm initiierten Projekte könnte man seinen Stil als FF – Fördern und Fordern – zusammenfassen.

Thomas Kahn, Leipzig

Günter Fürst, Düsseldorf

Prof. Dr. Ulrich Mödder

Prof. Dr. med. Günter Fürst

Universitätsklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie

40225 Düsseldorf

Phone: ++ 49/2 11/8 11 74 56

Email: fuerst@med-uni-duesseldorf.de

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