Der Klinikarzt 2009; 38(12): 570
DOI: 10.1055/s-0030-1247169
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Frakturprophylaxe - Denosumab ist auch bei Frauen mit hohem Frakturrisiko erfolgreich

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Publication Date:
07 January 2010 (online)

 
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Die FREEDOM-Studie (Fracture Reduction Evaluation of Denosumab in Osteoporosis every 6 Months) hatte gezeigt, dass die Therapie mit Denosumab das Risiko für neu auftretende vertebrale (- 68 %) nonvertebrale (- 20 %) und Hüftfrakturen (- 40 %) reduzierte [1]. In der Studie waren Patientinnen mit hohem, aber auch viele Patientinnen mit eher niedrigem Risiko eingeschlossen. Boonen et al. untersuchten deshalb jetzt an einer Untergruppe von Patientinnen mit hohem Risiko, inwieweit Denosumab hier das Frakturrisiko reduzieren konnte.

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FREEDOM-Studie: Klassifizierung von Frauen mit hohem Frakturrisiko

In die über 3 Jahre laufende Phase-3-Studie FREEDOM waren postmenopausale Patientinnen mit einem T-Wert der Knochenmineraldichte an Hüfte oder Wirbelsäule > - 2,5 bis ≥ - 4,0 (im Mittel - 3,0) im Alter zwischen 60 und 90 Jahre aufgenommen worden. Die Patientinnen erhielten entweder zweimal jährlich eine subkutane Injektion mit 60 mg Denosumab oder Placebo. In der bei der Tagung der American Society of Bone and Mineral Research (ASBMR) 2009 von Prof. Steven Boonen, Leuven Center for Metabolic Bone Diseases & Division of Geriatric Medicine, Leuven/Belgien präsentierten Subgruppenanalyse [2] wurden Patientinnen als solche mit hohem Frakturrisiko klassifiziert, die 2 von 3 der folgenden Kriterien erfüllten: Alter über 70 Jahre, Ausgangs-T-Wert von - 3,0 an Hüfte, Wirbelsäule oder Oberschenkelhals, bereits aufgetretene Wirbelkörperfraktur.

Posthoc wurden zusätzliche klinische Kriterien verwendet, um Frauen mit hohem Frakturrisiko an der Hüfte (75 Jahre und älter) oder den Wirbelkörpern (2 bereits aufgetretene Frakturen) zu identifizieren.

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Risikoreduktion für Hüftfrakturen bei Frauen über 75 Jahren am größten

Von den insgesamt 7 808 untersuchten Frauen wurden 45 % als solche mit hohem Risiko eingestuft. Bei den nach den vorgegebenen Kriterien selektierten Patientinnen mit hohem Frakturrisiko konnte Denosumab das Risiko für Hüftfrakturen und neuen Wirbelkörperfrakturen signifikant, das für nicht vertebrale Frakturen nicht signifikant reduzieren (Tab. [1]). Am größten war die Reduktion des Risikos für Hüftfrakturen bei Frauen über 75 Jahre, signifikant reduziert wurde auch das Risiko für Hüftfrakturen bei Frauen mit einem T-Score von -2,5 am Oberschenkelhals und bei Frauen mit hohem Risiko für neue Wirbelkörperfrakturen (Tab. [2]). Insgesamt war die Reduktion des Frakturrisikos bei Patientinnen mit hohem Risiko demjenigen in der Gesamtgruppe vergleichbar. Besonders wichtig könnte das gute Ergebnis bei Frauen mit erhöhtem Risiko für eine Hüftfraktur im Alter von 75 Jahren oder mehr sein.

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Tab. 1 Frakturhäufigkeit und Risikoreduktion mit Denosumab über den Verlauf von 3 Jahren bei Frauen mit hohem Frakturrisiko.

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Tab. 2 Frakturhäufigkeit und Risikoreduktion mit Denosumab über den Verlauf von 3 Jahren bei Frauen mit hohem Frakturrisiko an spezifischen Stellen nach post hoc erstellten klinischen Kriterien.

Günther Buck, Stuttgart

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Quellen

  • 01 Cummings S . et al . Osteoporosis Int. 2009;  20 16
  • 02 Boonen S . Daten präsentiert bei der Tagung der American Society for Bone and Mineral Research (ASBMR), Denver (USA), 13. September 2009 (Presentation No. 1199). 
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Quellen

  • 01 Cummings S . et al . Osteoporosis Int. 2009;  20 16
  • 02 Boonen S . Daten präsentiert bei der Tagung der American Society for Bone and Mineral Research (ASBMR), Denver (USA), 13. September 2009 (Presentation No. 1199). 
 
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Tab. 1 Frakturhäufigkeit und Risikoreduktion mit Denosumab über den Verlauf von 3 Jahren bei Frauen mit hohem Frakturrisiko.

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Tab. 2 Frakturhäufigkeit und Risikoreduktion mit Denosumab über den Verlauf von 3 Jahren bei Frauen mit hohem Frakturrisiko an spezifischen Stellen nach post hoc erstellten klinischen Kriterien.