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DOI: 10.1055/s-0030-1247193
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. DHS mit neuem Vorsitz
Publication History
Publication Date:
22 January 2010 (online)
- Die Geschäftsstelle
- Ziele und Aufgaben
- Kooperationspartner auf nationaler Ebene
- Internationale Zusammenarbeit
- Der neue Vorsitzende
- Termine
Verantwortlich für diese Rubrik: Manfred Wolfersdorf, Bayreuth; Iris Hauth, Berlin
Herr Dr. Heribert Fleischmann, Vorstandsmitglied der Bundesdirektorenkonferenz BDK , wurde am 23.9.2009 von der Mitgliederversammlung der DHS zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter sind Frau Hedi Boss, Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V., Berlin und Herr Dr. Theo Wessel Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der EKD e.V., Berlin.
Die DHS wurde 1947 gegründet, um allen in der Suchtkrankenhilfe bundesweit tätigen Verbänden und gemeinnützigen Vereinen eine Plattform zu geben. Mit wenigen Ausnahmen sind sämtliche Träger der ambulanten Beratung und Behandlung, der stationären Versorgung und der Selbsthilfe in der DHS vertreten.
Ziel der DHS-Mitgliedsverbände ist es, ihre Fachkompetenz zu Fragen und Problemen der Suchtprävention und der Suchthilfe organisatorisch zu bündeln. Insofern steht die DHS für die Suchthilfe in Deutschland. Die Information und Hilfe für Konsumenten, Missbraucher, Abhängige und deren Angehörige wird in den unterschiedlichen Einrichtungen der Mitgliedsverbände und im Kontakt mit deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten und umgesetzt.
Das Versorgungssystem der Suchtkrankenhilfe umfasst über 1200 Beratungsstellen, 160 Fachkliniken, 7500 Selbsthilfegruppen mit 120000 Mitgliedern sowie Tagesstätten und Notschlafstellen für Abhängige nebst Wohn- und Nachsorgegruppen. Für die Hilfe durch vorwiegend ortsnahe Einrichtungen sorgen insgesamt mehr als 10000 Sozialarbeiter/-innen, Pädagogen/-innen, Psychologen/-innen und Ärzte/-innen sowie mindestens 20000 ehrenamtlich Tätige. Allein für die ambulante und stationäre Behandlung stehen rund 50000 Behandlungsplätze zur Verfügung.
#Die Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle der DHS unter Leitung ihres Geschäftsführers, Dr. Raphael Gaßmann, und seiner Stellvertreterin, Gabriele Bartsch, ist zugleich Fach- und Koordinationsstelle. Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich für Themen der Suchtprävention, der Beratung, Behandlung und Selbsthilfe interessieren oder an einer Kooperation interessiert sind. Daneben koordiniert die Geschäftsstelle die Interessen der Mitgliedsverbände und vertritt die Belange der Suchtkrankenhilfe gegenüber der Bundesregierung, den Bundesbehörden und den bundesweiten Zusammenschlüssen der Renten- und Krankenversicherungen.
Die Geschäftsstelle greift darüber hinaus Themen zur Suchtproblematik auf, regt fachliche und politische Diskussionen an, gibt Stellungnahmen ab, entwickelt Richtlinien und Rahmenkonzepte und führt Fachkonferenzen und Tagungen zu aktuellen Themen durch. Sie will damit den .Erfahrungsaustausch zwischen Experten/-innen und Betroffenen anregen, das Thema Abhängigkeit und substanzbezogene Störungen öffentlich machen, zur Meinungsbildung beitragen und das Problembewusstsein in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträgern schärfen z.B. mit Schwerpunktthemen wie "Jugend und Sucht", "Alter und Sucht" (www.unabhaengig-im-alter.de), "Medikamentenabhängigkeit", "Aktionswoche Alkohol" und Kompetenzförderung in der Beratung und Elternarbeit ("Averca" und "Eltern.aktiv").
Mitglied in der DHS sind folgende Verbände:
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Akzept e.V., Berlin
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Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V., Berlin
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Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger Psychiatrischer Krankenhäuser, Kassel
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Blaues Kreuz in Deutschland e.V. Bundesgeschäftsstelle Wuppertal
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Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche Bundesverband e.V. Dortmund
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Bundesfachverband Essstörungen, München
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Bundesverband der Elternkreise drogengefährdeter und drogenabhängiger Jugendlicher e.V., Münster
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Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V., Kassel
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Caritas Suchthilfe e.V., Freiburg
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Deutsche Gesellschaft für soziale
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Arbeit in der Suchthilfe, Münster
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Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin e.V., Hamburg
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Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie e.V., Köln
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Deutscher Caritasverband e.V., Referat Basisdienste und besondere Lebenslagen, Freiburg
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Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur e.V., Hagen
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Deutsches Rotes Kreuz e.V., Berlin
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Fachverband Drogen und Rauschmittel e.V., Hannover
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Fachverband Glückspielsucht e.V., Herford
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Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e.V., Kassel
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Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der EKD e.V., Berlin
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Guttempler in Deutschland, Hamburg
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Kreuzbund e.V. Bundesgeschäfts.stelle, Hamm
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Paritätischer Gesamtverband Referat Gefährdetenhilfe, Berlin
Mit Gaststatus arbeiten die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen für Suchtfragen, Frankfurt am Main, und die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände, Köln, ebenfalls in der DHS.
#Ziele und Aufgaben
Die DHS hat das Ziel, Menschen im Hinblick auf suchtbezogene Probleme, zu informieren, zu beraten und auf Hilfeangebote aufmerksam zu machen. Dabei setzt sie zum einen auf vorbeugende Maßnahmen (Suchtprävention), indem sie über Suchtgefahren informiert und über mögliche Konsumfolgen aufklärt. Zudem bieten ihre Mitgliedsverbände abhängigen Menschen und deren Angehörigen konkrete Hilfen und Hilfen zur Selbsthilfe an. Dies ermöglicht den Betroffenen, Wege aus der Abhängigkeit zu finden. Die DHS setzt sich dafür ein, dass Beratung und Behandlung für Menschen mit Suchtproblemen ständig qualitativ weiter entwickelt und versorgungspolitisch gesichert werden. Wissenschaftliche Unterstützung erfährt die DHS durch die Experten ihres Wissenschaftlichen Kuratoriums. Es hat die Aufgabe, die DHS kontinuierlich zu beraten, ihre Arbeit zu fördern, zu begleiten und insbesondere die entsprechende wissenschaftliche Arbeit anzuregen und mitzugestalten.
#Kooperationspartner auf nationaler Ebene
Wichtigster Partner der DHS ist das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das die Arbeit der DHS-Geschäftstelle fördert. Die DHS fungiert als Schnittstelle zwischen staatlichem Handeln und der Arbeit der Verbände und Einrichtungen der Suchthilfe in gemeinnütziger und öffentlichrechtlicher Trägerschaft. Die Abstimmung mit den Bundesländern wird darüber hinaus im Rahmen von Gremien (DHS Fachausschuss Statistik) gepflegt. Ein weiterer wichtiger Partner der DHS ist die DRV-Bund mit der Förderung regionaler Suchtselbsthilfe. Weitere vertrauensvolle Kooperationen bestehen mit dem Büro der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wie auch mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht), dem Fachverband Sucht (FVS) und der Bundesvereinigung für Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG). Neben allen diesen Kooperationen im Arbeitsfeld Sucht sollen u.a. die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, der Bundesärztekammer, den Spitzenverbänden der Krankenversicherungen und den wissenschaftlichen Instituten und Universitäten mit ausgewiesenem Suchtschwerpunkt erwähnt werden.
#Internationale Zusammenarbeit
Im internationalen Austausch kooperiert die DHS mit allen Gremien und Dienststellen der EU und der WHO, die mit suchtrelevanten Themen beschäftigt sind sowie mit Vereinen und Verbänden auf internationaler Ebene, wie z.B. Eurocare. In der Gremien- wie in der Projektarbeit stehen insbesondere die Entwicklung wirksamer Strategien zur Senkung der durch Alkohol und illegale Drogen verursachten gesundheitlichen und sozialen Folgen im Mittelpunkt. Seit Gründung der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) Mitte der 90er-Jahre bildet die DHS gemeinsam mit dem Institut für Therapieforschung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung den Deutschen Knotenpunkt der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD).
#Der neue Vorsitzende
Dr. med. Heribert Fleischmann ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und seit 30 Jahren in der Suchttherapie beheimatet. Aus vielen suchtpsychiatrischen Mitgliedschaften ist die Mitgliedschaft im Vorstand der Bundesdirektorenkonferenz (BDK) mit der Leitung des Referates Sucht hervorzuheben. Als Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger Psychiatrischer Krankenhäuser, Kassel, streitet Dr. Fleischmann seit 2003 für die Interessen der Psychiatrie im Vorstand der DHS.
Die Vernetzung der Arbeitsfelder Psychiatrie und Sucht, die Verzahnung psychiatrischer Entwöhnungs- und Behandlungsangebote mit den Beratungs-, Behandlungs- und Selbsthilfeangeboten der Träger der Suchthilfe und Suchtprävention hat Dr. Fleischmann zu seinem Hauptanliegen der nächsten vier Jahre erklärt. Diese Partnerschaft drängt sich in Zeiten knapper Ressourcen geradezu auf, da sich die Leistungen ergänzen und gegenseitig verstärken.
Ferner ist es ein großes Anliegen, das gesellschaftliche Stigma, das Kranke und Behandler gleichermaßen trifft, durch Aufklärung zu überwinden. "Sucht ist von allen lebensbedrohlichen, chronischen Erkrankungen diejenige mit den besten Heilungsaussichten das ist die Botschaft. Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst der in Deutschland besonders leistungsfähigen Suchthilfe, die von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen vertreten wird.
Dr. med. Heribert Fleischmann, Wöllershof
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
Postfach 1369, 59003 Hamm
Westenwall 4, 59065 Hamm
Email: info@dhs.de
#Termine
Frühjahrstagung 2010: 22./23.April in Wiesbaden
Herbsttagung 2010: 21./22.Oktober
(Ort wird noch bekannt gegeben)