Der Klinikarzt 2010; 39(1): 6
DOI: 10.1055/s-0030-1247200
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Absterbende Zellen in der Netzhaut - Alzheimer-Diagnose durch Augen-Test

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Publication Date:
01 February 2010 (online)

 
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Ein einfacher Augen-Test könnte Alzheimer und andere Krankheiten sichtbar machen, noch bevor die ersten Symptome entstehen. Dazu setzen Wissenschaftler des University College London (http://www.ucl.ac.uk) fluoreszierende Marker ein, die sich an absterbende Zellen anbinden. Diese werden dadurch in der Netzhaut sichtbar und liefern erste Hinweise auf im Gehirn absterbende Zellen. Erste Tests wurden mit Mäusen durchgeführt, Tests mit Menschen sind geplant. Details der Studie wurden im Fachmagazin Cell Death and Disease (http://www.nature.com/cddis) veröffentlicht.

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Verlauf des Zelltodes könnte Krankheitsverlauf darstellen

Derzeit stehen zur Erforschung der Gehirne von Alzheimer-Patienten nur teure MRI-Scans oder Obduktionsergebnisse zur Verfügung. Das neue Verfahren ermöglicht es, den Verlauf der Krankheit über die absterbenden Zellen der Netzhaut, die ein direkter, wenn auch dünner Ausläufer des Gehirns darstellt, zu verfolgen. Diese Zellen werden als grüne Punkte sichtbar, indem sie die fluoreszierende Farbe aufnehmen.

Der Vergleich des Verlaufes des Zelltodes könnte den Wissenschaftlern auch helfen, den Krankheitsverlauf zu beobachten. Derzeit sei die größte Schwierigkeit bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen das Fehlen eines Verfahrens, das die Reaktion des Gehirns auf neue Behandlungsansätze direkt einschätzbar macht. Das neue Verfahren könnte ein potenzieller Ausweg aus diesem Dilemma sein.

Quelle: pressetext deutschland (pte)

 
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