Psychiatr Prax 2011; 38(2): 69-76
DOI: 10.1055/s-0030-1248576
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entlassungsplanung bei Menschen mit hoher Inanspruchnahme psychiatrischer Versorgung in einer randomisierten kontrollierten Multicenterstudie: Durchführung und Qualität der Intervention

RCT on Discharge Planning for High Utilisers of Mental Health Care: Conduct and Quality of the InterventionSabine  Steffen1 , Rana  Kalkan1 , Kathleen  Völker2 , Harald  Freyberger2 , Birgit  Janssen3 , Meike  Ramacher3 , Helmfried  E.  Klein4 , Katja  Sohla4 , Jan  Bergk5 , Julia  Grempler5 , Thomas  Becker1 , Bernd  Puschner1
  • 1Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm, Günzburg
  • 2Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Greifswald, Stralsund
  • 3Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Düsseldorf
  • 4Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg
  • 5Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I der Universität Ulm, Ravensburg
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Publication Date:
16 September 2010 (online)

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Zusammenfassung

Anliegen Praxisorientierte Evaluation einer strukturierten Entlassungsplanungs-Intervention im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Multicenterstudie für Patienten mit wiederkehrenden stationären psychiatrischen Behandlungsepisoden. Methode Zwei Interventionssitzungen fanden zur Entlassung und zu der 3-Monats-Katamnese statt. Die erhobenen Daten der 241 Teilnehmer der Interventionsgruppe werden im Hinblick auf Durchführungsqualität, Bewertung der Intervention und Bedarfe ausgewertet. Ergebnisse Generell wurde die Intervention von Patienten und Klinikern ausgesprochen positiv angenommen und bewertet. In einer Subgruppe der Teilnehmer gab es allerdings Manualabweichungen. Gesamtzahl der Bedarfe und die ungedeckten Bedarfe konnten kurzfristig signifikant reduziert werden. Bedarfe unterschieden sich hinsichtlich Ausprägung und Veränderung deutlich nach Studienort wie auch tendenziell nach Interventionsdosis. Schlussfolgerungen Die Intervention erwies sich als praxistauglich. Weitere Analysen zur Frage der differenziellen Wirksamkeit sind erforderlich.

Abstract

Objective To evaluate feasibility of a structured discharge planning intervention for high utilisers of mental health care developed in a multicentre RCT. Methods Data of N = 241 participants (discharge and 3-month follow-up) allocated to the intervention group are analysed with regard to the intervention’s quality of implementation, acceptance, and changes in needs. Results The intervention was well accepted among patients and staff. However, a subgroup of participants showed manual violations. Total and unmet needs could be reduced between baseline and follow-up. Amount and change of needs substantially varied by centre and there was a trend towards variation by dose. Conclusions The intervention was feasible. Further analyses are needed to explore differential efficacy.

Literatur

1 Die männliche Schreibweise wurde lediglich der besseren Lesbarkeit halber gewählt. Natürlich sind mit Patienten auch Patientinnen, mit Behandlern auch Behandlerinnen etc. gemeint. Beim Studienpersonal (Interventions- und Studienmitarbeiterinnen) wurde allerdings durchweg die weibliche Form verwendet, weil es keinen männlichen Interventions- oder Studienmitarbeiter gab.

Dr. Bernd Puschner

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm, Bezirkskrankenhaus Günzburg

Ludwig-Heilmeyer-Straße 2

89312 Günzburg

Email: bernd.puschner@bkh-guenzburg.de