Die Kombination aus dem monoklonalen EGFR-Antikörper Cetuximab (Erbitux®) mit einer
Standardchemotherapie in der First-Line-Therapie von Patienten mit metastasiertem
kolorektalen Karzinom (mCRC) mit KRAS-Wildtyp-Tumoren verlängert das Gesamtüberleben
signifikant. Das haben aktuelle Daten ergeben, die Prof. Dr. Eric Van Cutsem, Leuven/Belgien,
auf einem Symposium im Rahmen des ECCO/ESMO in Berlin vorstellte.
Höhere Ansprechrate im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie
Die Auswertung der Daten von KRAS-Wildtyp-Patienten aus der Zulassungsstudie CRYSTAL
(Cetuximab combined with iRinotecan in 1st-line therapY for metaSTatic colorectAL
cancer) hat ergeben, dass Cetuximab/FOLFIRI die Ansprechrate im Vergleich zu einer
alleinigen Chemotherapie signifikant erhöht (59 vs. 43 %, p = 0,0025) und das Progressionsrisiko
um 32 % reduziert [1]. Ein ähnlicher therapeutischer Nutzen konnte auch in der OPUS(OxaliPlatin and cetUximab
in firSt-line treatment of. mCRC)-Studie gezeigt werden: Durch die Hinzunahme von
Cetuximab zu einer Oxaliplatin-basierten Chemotherapie (FOLFOX) konnte das Ansprechen
gegenüber FOLFOX allein mehr als verdoppelt (62 vs. 37 %, p = 0,011) und das Risiko
für eine Progression um 43 % reduziert werden [2]. Die Ergebnisse der beiden Studien unterstreichen den prädiktiven Stellenwert des
KRAS-Status im Hinblick auf eine personalisierte Therapie des mCRC, so Van Cutsem.
Medianes Gesamtüberleben signifikant verbessert
Vielversprechend sind auch die neue Daten zum Gesamtüberleben, die Van Cutsem in Berlin
präsentierte: Bei Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumor, die Erbitux plus FOLFIRI erhielten,
wurde das mediane Gesamtüberleben im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie signifikant
verbessert (23,5 vs. 20,0 Monate) (Abb. [1]). Das Progressionsrisiko sank um 30 % (HR = 0,696; p = 0,0012) und die Wahrscheinlichkeit
eines Tumoransprechens wurde nahezu verdoppelt (RR 57,3 vs. 39,7 %; p < 0,0001).
Abb. 1 CRYSTAL: Analyse des Gesamtüberlebens unter Cetuximab plus FOLFIRI versus alleiniger
Chemotherapie [3].
Eine metaanalytische Zusammenfassung der an CRYSTAL und OPUS beteiligten Patienten
mit KRAS-Wildtyp-Tumoren (n = 845) ergab, dass Cetuximab in Kombination mit einer
Standardchemotherapie das Mortalitätsrisiko um 19 % (HR = 0,81; p = 0,0062) und das
Progressionsrisiko um 34 % (HR = 0,66; p < 0,0001) im Vergleich zu einer alleinigen
Chemotherapie reduziert [3].
Dies sei das erste Mal, dass bei mCRC-Patienten durch eine zielgerichtete Therapie
in Kombination mit einer Chemotherapie in der Erstlinie eine Verbesserung des Gesamtüberlebens
beobachtet werden konnte, unterstrich Van Cutsem.
Abdol A. Ameri, Weidenstetten
Quelle: Media Debate "Biomarkers in mCRC" anlässlich des ECCO/ESMO am 22. September
2009 in Berlin. Veranstalter: Merck Serono GmbH, Darmstadt
Der Autor ist freier Journalist.
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