Ein aerobes Fahrradergometertraining verbessert bei Patienten nach Schlaganfall nicht
nur die Motorik und die Ausdauerleistung, sondern auch die Kognition.
Das fanden Barbara Quaney und ihre Kollegen vom medizinischen Universitätszentrum
in Kansas City, USA, heraus. In einer Pilotstudie teilten sie 38 Patienten, die mindestens
sechs Monate vor Studienbeginn einen Schlaganfall mit Hemiparese erlitten hatten,
per Zufall in zwei gleich große Gruppen ein. Bei der Mini-Mental State Examination
(MMSE), einem Fragebogen zur Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit, hatten die
Probanden normale Werte, also mindestens 23 von maximal 30 Punkten. Auch ihre Herzleistung
war nicht eingeschränkt. Die erste Gruppe trainierte dreimal wöchentlich 45 Minuten
lang im aeroben Bereich auf einem Ergometer. Die zweite Gruppe absolvierte im gleichen
Umfang zu Hause ein Dehnungsprogramm. Beide Interventionen dauerten acht Wochen. Zu
Studienbeginn sowie nach acht und 16 Wochen führten die Forscher fünf neuropsychologische
und drei motorische Tests durch. Des Weiteren ermittelten sie das maximale Sauerstoffvolumen
der Probanden.
Quaney und ihr Team stellten fest, dass sich die aerobe Übungsgruppe nach acht Wochen
in einigen Messbereichen signifikant verbessert hatte. Dazu gehörten zum Beispiel
der Timed-up-and-go-Test, aber auch komplexe motorische Lernaufgaben wie manuelle
Reaktionsaufgaben und Präzisionsgriffe. Zudem hatte die Ausdauergruppe ein signifikant
erhöhtes maximales Sauerstoffvolumen. Acht Wochen nach der Intervention unterschieden
sich die Gruppen praktisch nicht mehr voneinander. Die Forscher schlussfolgern, dass
ein Ausdauertraining die Mobilität und selektive kognitive Bereiche von Patienten
nach Schlaganfall verbessert und sich dadurch deren sensomotorische Kontrolle steigert.
ne
Neurorehabil Neural Rep 2009; 23: 879–885