Diabetes aktuell 2010; 8(1): 49
DOI: 10.1055/s-0030-1249307
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Blutzucker-Selbstmessung – Elektronische Buchführung erleichtert die Dokumentation

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Publication Date:
26 February 2010 (online)

 
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    Die Blutzucker-Selbstmessung wird für alle Formen der Diabetesbehandlung empfohlen. Dieses Resümee zog Prof. Dr. Oliver Schnell, München, aus der Sichtung diverser Leitlinien von Fachgesellschaften auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Dass insbesondere die gemeinsame Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC) und der European Association for the Study of Diabetes (EASD) den hohen Stellenwert der Blutzucker-Selbstkontrolle hervorhebt, trägt dem Umstand Rechnung, dass es sich beim Diabetes mellitus um eine kardiovaskuläre Erkrankung handelt. Um so wichtiger ist es nach Auffassung von Schnell, dass die gemessenen Blutzuckerwerte sorgfältig dokumentiert werden und somit auch als Basis für das Arzt-Patienten-Gespräch sowie für eventuell notwendige Therapieanpassungen genutzt werden können.

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    Die Protokollierung der gemessenen Werte lässt allerdings häufig sehr zu wünschen übrig, betonte der Diabetologe auf der 45. Jahrestagung der EASD 2009 in Wien. Die Notizen sind insbesondere über einen längeren Zeitraum lückenhaft. Einer Untersuchung zufolge erfinden 40 % der Patienten zusätzliche Werte und jeder Dritte notiert falsche Werte, um Über- oder Unterzuckerungen zu verschleiern. "Es ist häufig schwer möglich, die Einstellung des Blutzuckers allein anhand von handschriftlich geführten Tagebüchern zu bewerten", fasste Schnell zusammen.

    Werden die gemessenen Werte jedoch elektronisch erfasst, erledigen sich diese Probleme von selbst, wobei sich der Aufwand sowohl für den Patienten als auch für den Arzt sogar verringert. Darüber hinaus bieten Softwareprogramme nützliche Zusatzinformationen wie Testfrequenz, Mittelwerte und Standardabweichung. Tages- und Wochenprofile lassen sich grafisch darstellen. Und die gemessenen Werte können über die automatische Zeiterfassung besser den entsprechenden Lebensumständen zugeordnet werden. Das versetzt den Arzt in die Lage, die Behandlung feiner abzustimmen, und motiviert den Patienten, sein Leben stärker selbst in die Hand zu nehmen, so Schnell.

    Der Contour® USB kommt den Erfordernissen einer verbesserten Diabeteskontrolle ein entscheidendes Stück näher, berichtete der Experte. Die Software befindet sich im Gerät selbst und muss nicht extra auf dem Praxis-PC installiert werden. Bei der Sensoren-Technologie der Contour®-Produktlinie reicht für eine Messung ein kleiner Blutstropfen von nur 0,6 µl, das Ergebnis liegt bereits nach 5 Sekunden vor. Eine Codierung ist nicht nötig, was eine häufige Fehlerquelle ausschließt.

    Das moderne Design erinnert eher an einen schlanken MP3-Player und weckt keine Assoziationen mit einem Medizingerät. Das Display zeigt kontrastreich große leuchtende Zahlen, die nicht aus Balken zusammengesetzt sind. Auch wenn es auf dem Kopf steht, kann es bei dieser Darstellung nicht zu Irrtümern beim Ablesen kommen. Die Sensorenöffnung ist beleuchtet und ermöglicht damit eine problemlose Messung auch bei Dunkelheit. Das neue Gerät verfügt über eine Speicherkapazität von 2000 Messwerten, die mit zusätzlichen Informationen versehen werden können, wie beispielsweise postprandial durch ein Apfel-Symbol.

    Martin Wiehl, Königstein-Falkenstein

    Quelle: Pressegespräch am 30. September 2009 anlässlich der 45. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Wien, veranstaltet von Bayer, Leverkusen

     
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