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DOI: 10.1055/s-0030-1253180
Wissenschaft erklärt: Artikel anfordern – Suchen, finden, bestellen
Publication History
Publication Date:
23 April 2010 (online)
- Erst einmal auf Deutsch suchen
- Englische Artikel lesen ist keine Hexerei
- Von gratis bis kostenpflichtig
- Zuerst registrieren, dann bestellen
- DOI: Hilfe mit drei Buchstaben
Haben Sie schon einmal einen wissenschaftlichen Artikel bestellt? Oder schreckt Sie das Recherchieren und Bestellen von Literatur eher ab? Wie in vielen Lebenslagen gilt zum Glück auch hier: Übung macht den Meister.
Ergotherapeutin Lena behandelt einen Klienten mit Karpaltunnelsyndrom und möchte ihn mit einer Schiene versorgen. Da sie sich bei der Behandlungsdauer unsicher ist, sucht sie im Internet nach wissenschaftlichen Artikeln zu diesem Thema. Sie kann entweder anhand von Stichwörtern suchen, zum Beispiel auf Google Scholar, MEDPILOT oder PubMed. Oder sie stellt gezielte Suchwörter mit „UND” oder „ODER” zusammen, anhand derer sie in Datenbanken wie DIMDI nach Artikeln sucht (Kasten „Internet”). Die erste Variante liefert zwar schnelle Ergebnisse, allerdings findet man so auch viele Studien, die nicht unbedingt zum Thema passen.
Online-Wörterbuch:
LEO: www.leo.de
Datenbanken:
PubMed: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/
Google Scholar:
HON: www.hon.ch
Free Medical Journals:
Centre for Evidence Based
Physiotherapy: www.cebp.nl
DIMDI: www.dimdi.de/static/de/db/index.htm
PEDro: www.pedro.org.au/ >
„search”
Bestellen:
subito: www.subito-doc.de
MEDPILOT: www.medpilot.de
Erst einmal auf Deutsch suchen
Lena möchte etwas über die optimale Dauer einer Schienenbehandlung bei Klienten mit Karpaltunnelsyndrom erfahren. Dazu gibt sie auf Google Scholar die deutschen Begriffe „Karpaltunnelsyndrom” und „Schienen” ein. So findet sie ein paar Bücher zum Thema. Diese sind ihr jedoch zu alt, und sie möchte lieber einen kurzen Artikel, der möglichst sofort als PDF-Datei erhältlich ist. Auf HON kann man ebenfalls mit deutschen Begriffen suchen und findet neben deutschen Artikeln auch deutsche Zusammenfassungen englischer Artikel.
#Englische Artikel lesen ist keine Hexerei
Da Lena davon ausgeht, dass sie mehr englischsprachige Literatur zu ihrem Thema findet, möchte sie auch mit englischen Begriffen suchen. Sie übersetzt zunächst „Schiene” mithilfe des Online-Wörterbuchs LEO. Früher hat sie sich davor gescheut, englische Texte zu lesen. Mittlerweile hat sie jedoch gemerkt, dass man meist vieles im Kontext versteht, auch wenn man einzelne Wörter nicht kennt.
#Von gratis bis kostenpflichtig
Datenbanken enthalten zunächst nur die Zusammenfassungen (Abstracts) der Artikel. Einige davon sind allerdings auch im Volltext als PDF-Datei erhältlich. Auf Google Scholar findet man immer wieder freie PDF-Dateien, die woanders kostenpflichtig sind. PubMed kennzeichnet Gratisartikel extra, und unter Free Medical Journals findet man sogar Gratiszeitschriften. Die Internetseite „Centre for Evidence Based Physiotherapy” bietet ebenfalls immer wieder Artikel als PDF an, die auch für Ergotherapeuten interessant sind.
#Zuerst registrieren, dann bestellen
Lena hat mehrere Artikel zu ihrer Frage gefunden und weiß, dass man Artikel über verschiedene Zugänge bestellen kann, zum Beispiel über subito. Hier kann man wählen, ob man den Artikel per Post oder per E-Mail geliefert haben möchte. Je nach Bestellform und Verwendungsart variieren die Kosten. Insgesamt liegen die Preise etwa zwischen 5 und 30 Euro pro Artikel. Lena muss sich zuerst registrieren. Danach sucht sie die gewünschte Zeitschrift und überprüft, ob der entsprechende Jahrgang erhältlich ist. Nach der Wahl einer Bibliothek kann sie anhand eines Formulars den Artikel bestellen. Dazu muss sie Angaben wie Erscheinungsjahr, Jahrgang, Ausgabe oder Seitenzahl machen. Die meisten Bibliotheken bieten Bestellungen auch am Schalter an. Eine weitere Möglichkeit, Artikel zu bestellen, liefert MedPilot. Der Vorgang ist hier ähnlich wie bei subito.
#DOI: Hilfe mit drei Buchstaben
Hilfreich bei der Literaturrecherche ist auch der „Digital Object Identifier” (DOI) – eine Zahlen- und Buchstabenkombination. Ein Artikel ist beispielsweise schon auf PubMed gelistet, bevor er in einer Zeitschrift gedruckt wird. Zu diesem Zeitpunkt hat er auch noch keine Heftnummer oder Seitenzahlen. Hier hilft der DOI, den Artikel genau zu identifizieren. Man kann den DOI (zum Beispiel: 10.3171/jns.1987.67.5.0754) auch nutzen, um einen direkten Link zum Artikel herzustellen, indem man ihn an die Kombination „http://dx.doi.org/” anhängt (zum Beispiel: http://dx.doi.org/10.3171/jns.1987.67.5.0754). Damit kommt man dann direkt zum Artikel.
Fazit: Die Recherche und das Bestellen von Literatur ist keine komplizierte Sache, erfordert jedoch etwas Übung. Zu dieser Erkenntnis kam auch Lena, die bereits in ihren bestellten Artikeln schmökert und dank der neuen Infos die anstehende Schienenbehandlung besser planen kann.