ergopraxis 2009; 02(10): 13
DOI: 10.1055/s-0030-1253189
wissenschaft

Kindliches Als-ob-Spiel – Wichtig für die Interaktion mit anderen und in der Schule

Further Information

Publication History

Publication Date:
23 April 2010 (online)

 
Table of Contents

    Die Sozialkompetenz eines Schülers und sein Einbinden in den Unterricht hängen mit dem kindlichen Spiel zusammen, insbesondere mit dem Als-ob-Spiel. Zu dem Ergebnis kamen die beiden Ergotherapeutinnen Nicole Uren vom Canberra Hospital und Karen Stagnitti von der Deakin University, Victoria, Australien.

    Die Forscherinnen untersuchten 41 australische Grundschulkinder, die zwischen 5 und 7 Jahre alt waren. Sie beobachteten alle Kinder mithilfe des Child-Initiated Pretend Play Assessment (ChIPPA). Dabei achteten sie besonders auf die Sorgfalt ihres Als-ob-Spiels, die Objektsubstitution und die imitierten Handlungen. Parallel dazu bearbeiteten die Lehrer dieser Grundschulkinder jeweils ein Assessment zur Sozialkompetenz (Penn Interactive Peer Play Scale, PIPPS) und eines zur Einbindung der Kinder in den Schulalltag (Leuven Involvement Scale for Young Children, LIS-YC). Beim Vergleich der Ergebnisse erkannten die Forscher signifikante Zusammenhänge zwischen dem Als-ob-Spiel und der spielerischen Interaktion sowie zwischen dem Als-ob-Spiel und der Einbindung in den Unterricht. Darüber hinaus fanden sie Zusammenhänge zwischen einem kaum ausgeprägten Als-ob-Spiel und häufiger Spielunterbrechung im Alltag sowie dem häufigen Zerstören einer Spielsituation.

    Die Forscherinnen zogen aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf die Sozialkompetenz und die Einbindung in den Unterricht. Denn: Kinder mit einem ausgeprägten Als-ob-Spiel zeigen bessere Interaktionsfähigkeiten und haben weniger Schwierigkeiten bei Schulaktivitäten innerhalb der Klasse.

    Chpr

    AOTJ 2009; 56: 33–40