ergopraxis 2009; 02(9): 16
DOI: 10.1055/s-0030-1253233
wissenschaft

Barthel-Index – Prognostiziert Verweildauer in der neurologischen Reha

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26 April 2010 (online)

 
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    Der Eingangs-Barthel-Index misst die Aktivitäten des täglichen Lebens und ermöglicht eine Prognose der Verweildauer in der neurologischen Rehabilitation. Zu diesem Ergebnis kam Prof. Dr. Jens D. Rollnik an der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf.

    Der Barthel-Index kommt sowohl in der Frührehabilitation als auch in den weiterführenden Phasen der Rehabilitation zum Einsatz. Wissenschaftler beschrieben bereits in früheren Studien einen Zusammenhang zwischen dem Eingangs-Barthel-Index und der Verweildauer für ältere Patienten mit Schlaganfall. Ein Übertrag auf Patienten der allgemeinen neurologischen Rehabilitation lag jedoch noch nicht vor. Aus diesem Grund erfasste der Forscher alle 161 innerhalb von sechs Monaten aufgenommenen Patienten der Phasen C und D der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf. Neben den biografischen Daten dokumentierte er den Barthel-Index bei der Aufnahme sowie die Verweildauer. Die Ergebnisse wertete er statistisch beispielsweise mithilfe von Varianzanalysen aus.

    Die Studie ergab im Wesentlichen, dass der Barthel-Index-Wert einen hochsignifikanten Einfluss auf die Verweildauer hat: Je höher der Barthel-Index, desto niedriger die Verweildauer. Das heißt, dass schwerer betroffene Patienten eine längere und intensivere Rehabilitation benötigen. Somit steht Berufsgruppen der neurologischen Rehabilitation mit dem Barthel-Index ein valides Instrument zur Verfügung, das Rückschlüsse auf die zu erwartende Verweildauer und Teilhabe der Patienten zulässt.

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    Akt Neurol 2009; 36: 164–167