ergopraxis 2009; 02(9): 16
DOI: 10.1055/s-0030-1253234
wissenschaft

Assessments in der Pädiatrie – Therapeuten gehen bei der Auswahl ähnlich vor

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26 April 2010 (online)

 
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    Therapeuten im pädiatrischen Bereich wählen ihre Assessments nach übereinstimmenden Kriterien aus. Zu diesem Ergebnis kam die Ergotherapeutin Jessica Kramer mit ihren Kollegen aus verschiedenen Einrichtungen in Boston, Houston, Portland und Chicago, USA.

    Die Arbeit ist Teil einer groß angelegten Studie, die den klinischen Nutzen des neu entwickelten ergotherapeutischen Assessments „The Short Child Occupational Profile” (SCOPE) untersucht. Die Forscher wiesen 21 Teilnehmer aus den Bereichen Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Sozialarbeit und Sonderpädagogik zufällig drei gleich großen Gruppen zu. Sie wollten von ihnen innerhalb 90-minütiger halbstrukturierter Interviews wissen, welche Fragen sie ihren Klienten als Erstes stellen, um möglichst umfangreiche Informationen zu erhalten und ein geeignetes Assessment auswählen zu können. Die Interviews ergaben zwei Vorgehensweisen: Zunächst klärten die Therapeuten in der Elternbefragung den Entwicklungsstand sowie die physische und soziale Umwelt des Kindes. Anhand dieser Informationen und anhand von Erwartungen der Ärzte und Kostenträger wählten sie ein entsprechendes Assessment aus, um das Kind optimal fördern zu können.

    Für zukünftige ergotherapeutische Assessments bedeutet das, dass diese noch stärker an die ICF angelehnt sein sollten – besonders im Hinblick auf Partizipation. Außerdem müssen bezüglich Datenerhebung und Dokumentation standardisierte Vorgehensweisen entwickelt werden, welche die Intervention begründen und den Verlauf und das Ergebnis darstellen. Nur so können Therapeuten Ärzte und Kostenträger an den therapeutischen Verfahrensweisen teilhaben lassen.

    suma

    CJOT 2009; 76: 56–64