ergopraxis 2009; 02(7/08): 12
DOI: 10.1055/s-0030-1253331
wissenschaft

Asperger-Syndrom und motorische Schwierigkeiten – CO-OP ist geeignet

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26 April 2010 (online)

 
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    Kinder mit dem Asperger-Syndrom könnten von der Cognitive Orientation to daily Occupational Performance (CO-OP) profitieren – einem kognitiven Problemlösungsansatz. Zu diesem Ergebnis kamen die Ergotherapeutinnen Sylvia Rodger und Julia Brandenburg von der University of Queensland, Australien.

    Die beiden Forscherinnen untersuchten zwei Kinder mit dem Asperger-Syndrom und mit motorischen Schwierigkeiten im Alter von elf und neun Jahren. Dazu führten sie eine zehnwöchige Behandlung anhand des CO-OP-Ansatzes mit ihnen durch. Das heißt: Die beiden Kinder setzten sich eigene Ziele, wie zum Beispiel „Schuhe binden”, und beurteilten ihre eigene Performanz vor Behandlungsbeginn. Zusätzlich führten die Forscherinnen das Canadian Occupational Performance Measure (COPM) und die Vineland Adaptive Behavior Scales mit ihnen durch. Die Einzeltherapien fanden in der ergotherapeutischen Praxis und im häuslichen Umfeld der Kinder statt. Während der Behandlung lernten diese die Formel „Ziel-Plan-Tu-Check”, um eigene Lösungen für Alltagsprobleme zu entwickeln. Der erneute Einsatz der Assessments am Ende der Behandlungen ergab bei beiden Kindern eine signifikant verbesserte Betätigungsperformanz. Interessanterweise haben sich zusätzlich ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessert, obwohl diese nicht Teil der Ziele waren. Die Forscherinnen halten es für möglich, dass dies an der verbalen Vorgehensweise liegt.

    Da die Studie mit nur zwei Teilnehmern durchgeführt wurde, kann man sie nur begrenzt auf andere Kinder mit dem Asperger-Syndrom übertragen. Dennoch sprechen die positiven Ergebnisse für weitere Untersuchungen des CO-OP-Ansatzes mit dieser Klientengruppe.

    akb

    AOTJ 2009; 56: 41–50