ergopraxis 2009; 2(5): 13
DOI: 10.1055/s-0030-1254029
wissenschaft

Prävention – Ergotherapie kann die Freizeit armer Kinder sinnvoll gestalten

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 May 2010 (online)

 
Table of Contents

    Nachmittagsgruppen in der Ergotherapie können Kindern aus Familien mit niedrigem Einkommen erfüllende Freizeitbetätigungen ermöglichen. Zu diesem Ergebnis kamen die Ergotherapeuten Susan und John Bazyk von der Cleveland State University, USA.

    Sinnvolle Betätigungen sind für die Entwicklung eines jeden Kindes wichtig. Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen haben jedoch oft nur begrenzte Möglichkeiten dazu und verhalten sich häufig gelangweilt und risikobereit. Aus diesem Grund haben die Forscher die Effektivität des von ihnen entwickelten ergotherapeutischen Programms „Occupational Therapy Groups for HOPE” zur Nachmittagsbetreuung von Kindern überprüft. An ihrer qualitativen Studie nahmen zehn Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren aus armen Familien teil. Die Forscher erkannten an den Antworten auf ihre offenen Fragen, dass sich aus der Perspektive der Kinder die ergotherapeutische Gruppe von regulären Nachmittagsgruppen in Form und Inhalt unterscheidet. Besonders wichtig für die Kinder war ein flexibles Programm und eine Auswahl herausfordernder Aktivitäten, die Spaß machen. Außerdem schätzten sie die respektvolle Interaktion miteinander sowie die Möglichkeit, mit Erwachsenen über Gefühle zu sprechen und zu lernen, wie man positiv mit Wut umgehen kann.

    Obwohl diese Studie nur über eine kleine Teilnehmerzahl verfügt, zeigen die positiven Ergebnisse das Potenzial für eine neue ergotherapeutische Intervention im Bereich Prävention.

    akb

    AJOT 2009; 63: 69–80