Rofo 2010; 182(7): 555
DOI: 10.1055/s-0030-1255459
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

"Second-Look"-Sonografie bei Brustkrebsdiagnose - Eine Alternative zur MR-geführten Biopsie?

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 July 2010 (online)

 

Werden in kontrastverstärkten MRT-Untersuchungen der Brust zuvor verborgen gebliebene Läsionen festgestellt, folgt meist eine Biopsie zur endgültigen Charakterisierung des Gewebes. Die MR-geführte Biospie ist allerdings sehr kosten- und zeitaufwendig. Da suspekte Befunde auch mit "Second-Look"-Sonografie darstellbar sind, könnte diese Methode auch für die Gewebeentnahme eingesetzt werden. Abe et al. bewerteten den klinischen Nutzen der Mammasonografie nach MR-Befundung. AJR Am J Roentgenol 2010; 194: 370-377

Die Autoren bezogen in ihre retrospektive Studie 148 Patientinnen mit 202 Läsionen mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren ein. Alle Läsionen wurden ausschließlich in der MRT, einem 1,5-T-System, festgestellt. Die folgende Farbdoppler-Sonografie fand durchschnittlich 7 Tage nach der MR-Bildgebung statt. Nur Läsionen, die in Position, Größe (MR-Messung ± 20 %) und Gestalt den MR-Befunden entsprachen, wurden als sonografische Korrelate aufgezeichnet. Der endgültigen Bestätigung, ob ein Ultraschallbefund korrekt mit dem MR-Ergebnis korreliert wurde, dienten die pathologischen Diagnosen oder MR-Follow-Ups.

Die sonografische Korrelation war in 57 % aller Läsionen möglich (bestätigte Korrelationen: n = 40; vermutete: n = 75). Darunter befanden sich 29 % pathologisch bestätigte maligne und 71 % nicht maligne Läsionen. Damit waren 75 % aller malignen Befunde richtig korreliert. Maligne Läsionen ergaben im Vergleich zu nicht malignen eine signifikant höhere Korrelation (p < 0,005, bestätigte und vermutete Korrelationen eingeschlossen). Gleiches galt auch für raumfordernde gegenüber nicht raumfordernden Läsionen (p < 0,005). Die Unterschiede zwischen den Herdbefunden und Foci waren nicht signifikant.

    >