¹⁸FDG-PET unter neoadjuvanter Therapie beim Ösophaguskarzinom - Keine verlässliche Beurteilung

Die neoadjuvante Chemotherapie oder Radiochemotherapie des Ösophaguskarzinoms kann mit einem deutlichen Benefit für die Patienten vergesellschaftet sein. Allerdings sollten neoadjuvante Verfahren aufgrund der hohen Nebenwirkungsrate nur bei ausgewählten Patienten eingesetzt werden, die insgesamt tatsächlich von der Behandlung profitieren. Radiology 2010; 254: 707-717

Die ¹⁸F-FDG-PET wird in der klinischen Praxis als verlässliche Methode zum Staging von Ösophaguskarzinomen eingesetzt. Kwee führte einen systematischen Review zu der Frage durch, ob mittels ¹⁸F-FDG-PET auch eine Einschätzung des Tumoransprechens auf eine neoadjuvante Therapie möglich ist.

Nach intensiver Recherche in den Datenbanken MEDLINE und EMBASE wurden 20 Studien mit insgesamt 849 Patienten in die Metaanalyse eingeschlossen; bei 103 Patienten lag ein Plattenepithelkarzinom vor. Bei der Bewertung der methodischen Qualität der einzelnen Studien nach dem QUADAS (Quality Assessment of Studies of Diagnostic Accuracy) ergaben sich im Durchschnitt mittelhohe Werte. Die Sensitivität und die Spezifität der einzelnen Untersuchungen lagen zwischen 33 % und 100 % bzw. zwischen 30 % und 100 %. Der Autor postuliert aus diesem Grund eine hohe Heterogenität der eingeschlossenen Studien. Im Mittel ergaben sich in der Meta-Analyse eine Sensitivität von 67 % und eine Spezifität von 68 %.

Subgruppenanalysen ergaben keine erkennbare Heterogenität hinsichtlich der Tumorhistologie, der Untersuchungsmethode (PET/CT versus alleinige PET), der histopathologischen Methode oder der neoadjuvanten Therapieregime. Es fiel auf, dass Studien, die außerhalb der USA durchgeführt worden waren, und Studien, denen nach QUADAS eine höhere methodische Qualität bescheinigt wurde, eine höhere Aussagekraft hatten.