Das Femoro-azetabuläre Impingement ist häufig bei jüngeren Patienten die Ursache eines
Hüftschmerzes. Hierbei kann es sich um eine Fehlstellung der Hüftpfanne (Typ Pinzer)
oder um eine Pathologie am Kopf-Schenkelhals-Übergang (Typ Cam) handeln. Sekundär
kommt es dann häufig zur Schädigung des Labrums. Diese Arbeit berichtet retrospektiv
über die arthroskopische Behandlung eines femoro-azetabulären Impingements und von
Labrumschäden bei Profi-Eishockey-Spielern der amerikanischen Profi-Liga (NHL) und
deren Outcome.
Arthroscopic labral repair and treatment of femoroacetabular impingement in professional
hockey players. Am J Sports Med. 2010 Jan;38(1):99–104.
Studiendesign
28 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren unterzogen sich zwischen Mai
2005 und Dezember 2007 einer arthroskopischen Behandlung der Hüfte. Hierbei wurden
sowohl Labrum-Läsionen als auch ein femoro-azetabuläres Impingement adressiert. Präoperativ
und nach einem mittleren Follow-up von 24 Monaten wurden sowohl ein modifizierter
Harris-Hip-Score als auch ein Patientenzufriedenheits-Score erhoben. Ebenfalls wurde
die Rückkehr in den Sport bestimmt, die als eine aktive Teilnahme an Eishockey-Spielen
definiert wurde. Postoperativ wurden die Sportler intensiv physiotherapeutisch behandelt
(Teilbelastung, täglich 4 Stunden passive Bewegungsübungen etc.)
Ergebnisse
Die mittlere Zeit der Rückkehr zum Sport betrug 3,4 Monate. Radiologisch zeigte sich
ein Alpha-Winkel von durchschnittlich 80°, 58% zeigten ein Pinzer-Impigement, 27%
eine Coxa profunda, 37% eine Retroversion des Azetabulums, 21% hatten sowohl eine
Coxa profunda als auch eine Retroversion des Azetabulums. Alle Labrumläsionen waren
im anterioren Bereich zu finden, sodass bei allen Patienten eine Labrumnaht durchgeführt
werden konnte. Bei 5 Patienten zeigte sich ein Knorpelschaden Grad IV, der mikrofrakturiert
wurde. Der modifizierte Harris Hip Score verbesserte sich von präoperativ 70 auf postoperativ
95 Punkte, ebenfalls verbesserte sich die Patientenzufriedenheit. Zwei Spieler hatten
eine erneute Verletzung und mussten sich einer weiteren Arthroskopie unterziehen.
PD Dr. med. Fritz Thorey
Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover
Email: fritz.thorey@ddh-gruppe.de