Nach dem Ersatz des Hüftgelenks könnten sich physiotherapeutische Übungen positiv
auf die Genesung der Patienten auswirken. Eindeutige Belege dafür fehlen jedoch.
Das ist das Ergebnis eines systematischen Reviews von Catherine Minns Lowe und ihrem
Team von der Physiotherapy Research Unit des Nuffield Orthopaedic Centre NHS Trust
in Oxford, Großbritannien. Für ihre Studie recherchierten die Wissenschaftler in verschiedenen
Datenbanken und in Zeitschriftenregistern. Letztlich gingen 8 Arbeiten in das Review
ein. Sie hatten eine schlechte Qua lität, unter anderem aufgrund fehlender Basis daten
und kleiner Stichprobengrößen. Außerdem waren sie wegen verschiedener Designs, Ergebnisparameter
und Messinstrumente kaum vergleichbar. Die Therapien waren ebenfalls unterschiedlich:
Einige Patienten erhielten ein Heimprogramm, andere wurden – individuell oder in einer
Gruppe – in einer Einrichtung behandelt. Auch die Dauer und die Frequenz der Therapie
variierten.
Bezüglich der Funktionsfähigkeit der Patienten unterschieden sich die Ergebnisse:
Zum Beispiel waren in zwei Studien die Unterschiede zwischen der Interventions- und
der Kontrollgruppe signifikant, in drei nicht. In zwei Arbeiten stellten Forscher
keinen signifikanten Unterschied bei der Gehfähigkeit der Probanden fest, in vier
weiteren schon. Zudem fand man bei der Hälfte der Studien keine signifikanten Veränderungen
im Bewegungsausmaß des Hüftgelenks.
Die Autoren schließen aus ihrem Review, dass bisher eindeutige Beweise für die Wirksamkeit
postoperativer Bewegungstherapie für Patienten mit einer Hüft-TEP fehlen.
et
BMC Musculoskelet Disord 2009; 10: 98