Diabetes aktuell 2010; 8(4): 190
DOI: 10.1055/s-0030-1262264
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Insulin glargin in der Diabetestherapie – Patienten wie Ärzte schätzen die Vorzüge

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Publication Date:
30 June 2010 (online)

 
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Die antidiabetische Therapie ist seit Einführung der verschiedenen Insulinanaloga einen guten Schritt vorangekommen. So konnten die Patienten dank der kurz wirksamen Substanzen auf den lästigen Spritz-Ess-Abstand verzichten. Mit handfesten Vorzügen ausgerüstet ist auch Insulin glargin (Lantus®), das als erstes lang wirksames Insulinanalogon im Juni 2000 von der EMEA die europaweite Zulassung für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker erhalten hat. Heute ist Insulin glargin das weltweit am häufigsten verwendete Insulinpräparat, mit dem mehr als 6 Millionen Menschen in mehr als 80 Ländern behandelt werden. Allein in Deutschland wird das Insulinanalogon bei mehr als 400 000 Patienten eingesetzt, konstatierte der Doyen der deutschen Diabetologie, Prof. Hellmut Mehnert, Krailling bei München.

Insulin glargin ist das einzige Basalinsulin, das über 24 Stunden wirksam ist und nur einmal täglich - zu einem beliebigen, aber immer festen Zeitpunkt - gespritzt zu werden braucht. Anders als die trüben NPH-Insulin-Suspensionen muss man Glargin als klares Präparat vor Gebrauch nicht schütteln. Dadurch lassen sich Applikationsfehler seitens der Patienten unterbinden. "Eminent wichtig ist die durch viele Studien belegte Tatsache, dass Insulin glargin seltener zu Hypoglykämien führt als die bisherigen Basalinsuline", betonte Mehnert. Nimmt man die Gesamtkosten ins Visier, ist eine Behandlung mit Insulin glargin keinesfalls teurer als eine mit NPH-Insulinen.

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Leitlinien favorisieren die sehr frühe Insulintherapie

Je früher sich ein Typ-2-Diabetes manifestiert, desto niedriger müssen die Glukosewerte eingestellt werden, um mikro- und makrovaskulären Komplikationen effektiv vorzubeugen. Den Beweis für diese Behauptung erbrachte die UKPDS-Folgestudie. Wird der Typ-2-Diabetiker von Anfang an nicht streng genug eingestellt, bildet sich zudem das sogenannte metabolische Gedächtnis, das laut Mehnert "nicht verzeiht." Nicht von ungefähr empfehlen deshalb die Leitlinien die sehr frühe Insulintherapie. Und dabei stößt Insulin glargin bei den Patienten auf hohe Akzeptanz.

Der entscheidende Vorteil der Substanz ist, dass sie (auch) bei Typ-1-Diabetikern gegenüber NPH-Insulinen bei gleichem HbA1c-Wert die Hypoglykämierate um 21,6 % reduziert. Die Zahl nächtlicher und schwerer Hypoglykämien geht zwischen 20 und 30 % zurück. Das niedrigste Risiko besteht, wenn Insulin glargin mit kurz wirksamen Insulinanaloga kombiniert wird, berichtete Prof. Martin Pfohl, Duisburg. Für Prof. Andreas Pfützner, Mainz, steht fest, dass sich die Insulintherapie der Zukunft nicht mehr allein am Blutzucker, sondern auch an der Gefäßfunktion orientieren wird.

Karl B. Filip, Landsberg am Lech

Quelle: Pressekonferenz "10 Jahre Lantus® in der Diabetestherapie - Eine Erfolgsgeschichte geht ins neue Jahrzehnt", Guldental, 15. April 2010, veranstaltet von Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.