Diabetes aktuell 2010; 8(4): 194
DOI: 10.1055/s-0030-1262268
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Typ-2-Diabetes – Kardioprotektive Effekte von Pioglitazon

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Publikationsdatum:
30. Juni 2010 (online)

 
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Ein wesentlicher Vorteil der Behandlung des Typ-2-Diabetes mit Pioglitazon sind die pleiotropen Effekte des oralen Antidiabetikums. Dieses vermittelt nicht nur eine verbesserte Blutzuckerkontrolle, sondern senkt zugleich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und damit genau für jene Komplikationen, die Leib und Leben der Patienten am meisten gefährden. In Endpunktstudien wurden die kardioprotektiven Wirkungen des Glitazons bereits klar dokumentiert. Sie werden nunmehr durch die Ergebnisse von 2 großen retrospektiven Kohortenanalysen aus Krankenkassendaten bestätigt, wie bei einer Pressekonferenz in Köln dargelegt wurde.

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Gesamtmortalität gesenkt

So wurde in einer Analyse der Daten von mehr als 19 000 Typ-2-Diabetikern in den USA die Rate tödlicher und nicht tödlicher Myokardinfarkte sowie die Schlaganfallrate, die Häufigkeit herzinsuffizienzbedingter Klinikeinweisungen und die Gesamtmortalität untersucht [1]. Das Ergebnis: Pioglitazon schnitt in allen Punkten mit Ausnahme der herzinsuffizienzbedingten Hospitalisierung deutlich besser ab als andere orale Antidiabetika und senkte dabei sogar die Gesamtmortalität um 40 %.

Eine retrospektive Analyse anonymisierter Datensätze aus der weltweit größten elektronischen Datenbank der medizinischen Grundversorgung, der so genannten GPRD (General Practice Research Database) in Großbritannien, bestätigt die günstigen Effekte des Glitazons [2]. Dabei wurden in der britischen Erhebung die Daten von mehr als 90 000 Typ-2-Diabetikern, die orale Antidiabetika (Metformin, Sulfonylharnstoffe, Glitazone) erhalten hatten, analysiert. Auch in dieser Erhebung überzeugte Pioglitazon mit einer Reduktion der Infarkthäufigkeit gegenüber Metformin um 29 % und einer Senkung der Gesamtsterblichkeit um 39 %. Damit dokumentieren nicht nur kontrollierte Studien, sondern auch Daten der Versorgungsforschung eindeutig die kardioprotektive Wirkung von Pioglitazon (actos®).

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Erhöhte Herzinsuffizienzrate

Es gab gleichzeitig in beiden Analysen Hinweise auf eine erhöhte Herzinsuffizienzrate, was sich nach Angaben von Prof. Erland Erdmann, Köln, aber nicht in einer erhöhten Sterblichkeit niederschlug. Vielmehr war auch bei Patienten, die eine Herzinsuffizienz entwickelten, die kombinierte Ereignisrate aus Tod, Herzinfarkt und Schlaganfall geringer als in der Kontrollgruppe. Erdmann geht daher davon aus, dass die Patienten keine manifeste Störung der Pumpfunktion entwickelt haben, sondern eine vermehrte Wasser- und Natriumretention, wie sie auch unter anderen Wirkstoffen beobachtet wird.

Christine Vetter, Köln

Quelle: Pressekonferenz "Beherzte Diabetestherapie mit actos® im 10. Jahr nach Zulassung", veranstaltet von Takeda Pharma GmbH am 14. April 2010 in Köln.

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Literatur

  • 01 Habib, et al . Pharmacoepidemiol Drug Saf. 2009;  18 437-447
  • 02 Tzoulaki, et al . BMJ. 2009;  339 b4731
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Literatur

  • 01 Habib, et al . Pharmacoepidemiol Drug Saf. 2009;  18 437-447
  • 02 Tzoulaki, et al . BMJ. 2009;  339 b4731
 
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